Seit 18 Jahren birgt die Serie “The Originals” Schätze aus den Archiven von Deutsche Grammophon, Decca und Philips. Sie hat sich der Wiederveröffentlichung von Aufnahmen verschrieben, die in der Schallplatten-Ära gemacht und teils nie zuvor auf CD veröffentlicht wurden. “The Originals” ist längst selbst zum Mythos unter Sammlern geworden. Denn zahlreiche vergriffene Referenzaufnahmen führender Klassikkünstler des 20. Jahrhunderts werden von der Serie neu aufgelegt und im mittleren Preissegment verfügbar gemacht. Wir stellen die fünf neuen Titel vor.
Verdis “Don Carlos” in der französischen Originalfassung
Aufnahmen von Verdis “Don Carlos” in der originalen französischen Fassung sind rar gesät. Noch seltener ist der Anspruch auf Vollständigkeit, wie ihn Claudio Abbado 1985 an der Mailänder Scala hatte. Seine von Deutsche Grammophon veröffentlichte erste Gesamtaufnahme in der originalen französischen Fassung war sogar mehr als vollständig: Sie beinhaltete sechs Stücke, die Verdi vor der Pariser Premiere und in späteren Revisionen gestrichen hatte. Es sangen: Placido Domingo, Ann Murray, Katia Ricciarelli, Leo Nucci, Ruggero Raimondi, Nicolai Ghiaurov und Tibere Raffalli.
Itzhak Perlman spielt Wieniawski und Saint-Saëns
Itzhak Perlman legte 1963 als 18-Jähriger mit einer fulminanten Interpretation des Violinkonzerts f-Moll von
Henryk Wieniawski in der Carnegie Hall den Grundstein für seine Jahrhundertkarriere. Zwanzig Jahre später, auf dem Gipfel seines Könnens, machte der israelische Geiger diese Aufnahmen von zwei Säulen der romantischen Geigenliteratur mit Daniel Barenboim und dem Orchestre de Paris. Hören Sie das
2. Violinkonzert d-Moll von Wieniawski und
Saint-Saëns' Violinkonzert Nr. 3 h-Moll - aufgenommen von einem Künstler, der, wie der Spiegel einmal schrieb, “die magische Kraft des Geigenzauberers schlechthin” verkörperte. Registrierte Mitglieder von my.deutschegrammophon.com haben
kostenlosen Zugriff auf die Romanze aus Wieniawskis 2. Violinkonzert.
Simon Preston interpretiert Meisterwerke der Orgelmusik
Diese Aufnahme bietet Gelegenheit, die Toccata von Charles-Marie Widor, das wohl bekannteste Orgelwerk neben J.S. Bachs Toccata und Fuge d-Moll, in seinem Originalkontext als Teil der 5. Orgelsymphonie in f-Moll zu hören. Das Werk erscheint auf dieser Wiederveröffentlichung neben dem “Carillon de Westminster”, einer Komposition, mit der Louis Vierne, Widor-Schüler und langjähriger Titularorganist von Notre-Dame, dem Londoner Big Ben huldigte, und Julius Reubkes Orgelsonate „Der 94. Psalm“ in c-Moll. Von Simon Preston, einem der bedeutendsten Organisten des 20. Jahrhunderts, auf der Orgel von Westminster Abbey eingespielt, lässt diese Aufnahme interpretatorisch und spieltechnisch keine Wünsche offen.
Amadeus Quartet spielt Verdi, Tschaikowski und Smetana
Das 1947 gegründete Amadeus Quartet zählte zu den bedeutendsten Streichquartetten des 20. Jahrhunderts. Über 40 Jahre prägten Norbert Brainin, Siegmund Nissel, Peter Schidlof und Martin Lovett mit ihren Konzerten und Aufnahmen die Kammermusik-Landschaft. Für diese Zusammenstellung wählte das Ensemble drei große romantische Streichquartette aus. Lange vergriffen, enthält dieses Album Giuseppe Verdis einzigen Beitrag zur Gattung. Passend zum Verdi-Jahr 2013 wird es nun wieder veröffentlicht. Außerdem zu hören: Tschaikowskis Streichquartett Nr. 1 in D-Dur und Smetanas Streichquartett Nr. 1 in e-Moll “Aus meinem Leben”.
Sämtliche Bach-Toccaten auf Cembalo
Erstmals werden Trevor Pinnocks Einspielungen sämtlicher Toccaten von J.S. Bach wiederveröffentlicht. Es handelt sich um die ersten Cembalo-Aufnahmen von einem der bedeutendsten Vertreter der historischen Aufführungspraxis aus den Jahren 1977–78, produziert vom legendären Tonmeister Heinz Wildhagen. Die Ergänzung einer Auswahl später aufgenommener Bach-LPs macht diese Neuauflage zu einem Doppelalbum für Sammler.