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Von Abbado bis Markevitch – neue Originals nicht nur für Sammler

Neue Originals-Folgen im Herbst 2012
07.09.2012
Der Erfolg der „Originals“ ist auch ein Grund zum Feiern. Auf Deutsche Grammophon erscheint aus diesem Anlass eine seltene Aufnahme von Meisterdirigent Claudio Abbado, die zusammen mit dem kommentierten Katalog der Serie eine eigene Veröffentlichung bildet. Zu hören sind Debussys „Nocturnes“, die „Pavane“ und Auszüge aus „Daphnis et Chloé“ von Ravel und Skriabins „Le Poème de l’extase“, die hier in limitierter Auflage vorab als CD-Erstveröffentlichung erhältlich sind. Dazu gehört außerdem der 60-seitige, mit Künstlerfotos und Kommentaren des Chefredakteurs des britischen Grammophone Magazins garnierte Katalog, der die ganze Fülle der bisher erschienenen „Originals“ dokumentiert.

Karajans Mahler

Anton Bruckner hatte seine „8.Symphonie“ anno 1887 auf dem Höhepunkt seines Schaffens geschrieben, als er gerade mit der 7.Sinfonie gefeiert worden war. Doch aufgrund profunder Kritik von Kollegen musste musste das Werk mehr als vier Jahre warten, bis sie nach der Überarbeitung am 18.Dezember 1892 mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Hans Richter aufgeführt wurde. Bruckners Gegner, der Kritiker Eduard Hanslick, hatte wie üblich einiges zu meckern. Andere Premierengäste wie der Komponistenkollege Hugo Wolf hingegen fanden Worte wie „Meisterwerk non plus ultra“. Und dieser Meinung war auch Herbert von Karajan, für den Bruckners Achte zu den wichtigsten Werke der Orchesterkunst gehörte. Kein Wunder, dass seine Interpretation mit den Berliner Philharmonikern zum zeitlosen Original wurde.

Impressionistische Quartette

Am Anfang waren die Zeitgenossen empört. Der junge Mann aus St. Germain-en-Laye, der nach rund zehnjähriger Ausbildung am Pariser Konservatorium mit seinem Streichquartett gerade den begehrten Rompreis gewonnen hatte, wollte sich so gar nicht an die harmonischen Regeln der Romantik halten. Bei Claude Debussy dominiere das Fremde, meinten die Kritiker, und polterten kräftig in der Presse. Der Gescholtene ließ sich dennoch nicht beirren und so wurden seine Klangwelten zu einem Fundament der Musik des 20.Jahrhunderts. Das Melos Quartett hat das Werk des jungen Komponisten zusammen mit weiteren Streichquartette von Maurice Ravel und Zoltán Kodály in ein Programm gefasst, das bei den „Originals“ nun auch auf CD seine Farbenpracht entfalten kann.

Russisches mit Igor Markevitch


Igor Markevitch ist ein gutes Beispiel dafür, wie gezielte Talentförderung zu Ergebnissen führen kann, die noch weit über das erwartete Resultat hinausreichen. Der französische Dirigent und Komponist ukrainischer Herkunft gehört zu den vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten des vergangenen Jahrhunderts und hat nicht nur am Pult, sondern auch als Pädagoge deutliche Spuren im Musikleben hinterlassen. Im vergangenen Juli wäre er 100 Jahre alt geworden und aus diesem Anlass ist auch eines seiner Programme mit in die „Originals“-Herbstserie aufgenommen worden. Es präsentiert den Maestro am Pult des Orchestre Lamoureux aus Paris mit einem russischen Panoptikum, das von Rimsky-Korsakovs Suite mit Motiven aus der Oper „Der Goldene Hahn“ bis hin zu Melodien von Borodin, Glinka, Liadov und Tschaikowsky führt. Ein opulentes Tribute an einen Meisterdirigenten.

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