Die Musik war ihm in die Wiege gelegt.
René Kollo wird am 20. November 1937 in eine produktive Musikerdynastie hineingeboren. Sein Großvater ist Komponist. Er schreibt Operetten. Sein Vater verfasst Drehbücher und Filmmusik. Im Berlin der 1920er Jahre glänzt er auf dem Feld der Kabarett-Revue. So atmet René schon früh Bühnenluft. Für den jazzbegeisterten Youngster verschmelzen Musik und Bühne zu einer natürlichen Einheit. Musik und Unterhaltung gehören zusammen.
Unbezwingbarer Charme: René Kollo
Klänge wollen verkörpert sein. Sie fühlen sich wohl auf der Bühne. Das kann René Kollo bezeugen, ob er nun Operette oder Schlager singt, oder als Heldentenor aktiv ist. Auf beiden Feldern erreicht der rebellische Tausendsassa, der in den 1950er Jahren durch die Jazzkeller zieht, Schlagzeug, Kontrabass und Gitarre spielt, das Maximum. Als Interpret von Folksongs und Operetten-Arien kultiviert er eine aparte Coolness, die der biederen Wirtschaftswunder-Idylle der Nachkriegsjahre diskret entgegenwirkt.
Schlagerstar und Heldentenor: Doppelalbum mit Highlights
Kollo stößt ein Tor zur Welt auf. Sein Swing ist neu in Deutschland, und er zieht vor allem das junge Publikum, das sich von “Mary Lou” gern verführen lässt, magisch in Bann. In Bayreuth macht Kollo als Heldentenor Karriere. Er steigt zu einem der größten Wagner-Interpreten des 20. Jahrhunderts auf. Doch ob leichte oder ernste Muse, tänzerischer Furor oder melancholischer Tiefsinn, Kollo kann beides, und so ist es folgerichtig, dass sein gerade erschienenes Geburtstagsalbum den Jubilar auf all diesen Feldern würdigt.
Anlässlich seines 80. Geburtstags hat er
dieses Geschenk vom Präsidenten der Deutschen Grammophon überreicht bekommen.