Es ist unbestritten eine der schönsten Stimmen unserer Zeit, der große Dirigent Sir Georg Solti konnte sich nicht satt hören an ihrem Klang und nicht ohne Grund hat die Musikpresse ihr schon am Beginn ihrer glänzenden Karriere das schmückende Attribut „The Beautiful Voice“ verliehen: die Rede ist – natürlich – von Renée Fleming, einer der aktuell bedeutendsten und vielseitigsten Sängerinnen auf den internationalen Opernbühnen und Konzertsälen. (Dabei würde man der Amerikanerin jedoch nicht vollauf gerecht werden, unterschlüge man ihre erfolgreichen Ausflüge in die Gefilde des Jazz ebenso wie in jene der Popmusik!)
Selten trifft ein Ausdruck wie „perfekt auf die Stimme komponiert“ so den Kern der Sache wie im vorliegenden Fall. Renée Fleming beschwört exakt den Tonfall und das Idiom der drei Liederzyklen, von denen einer sicherlich zum Schönsten zählt, was die französische Musik hervorgebracht hat – Ravels Shéhérazade – und ein weiterer der Sängerin persönlich gewidmet und von ihr auch aus der Taufe gehoben worden ist – Dutilleux’ Le Temps l’horloge. Nach ihrem Lied-Recital „Night Songs“ (mit dem Pianisten Jean-Yves Thibaudet) ist dies ihr erstes orchesterbegleitetes Album mit französischen Liedzyklen auf ihrem Exklusivlabel Decca und mit diesem Programm spannt sie einen Bogen von mehr als einem Jahrhundert französischer Musik – von 1904 bis 2009!