„Frei vom Ballast der unzähligen Interpretationen, haben wir uns auf die Suche nach einem unverstellten Blick auf Brahms gemacht – Brahms wie die Orchester ihn gespielt haben könnten, bevor sie die Werke von Mahler, Bruckner, Wagner und Strauss im Repertoire hatten“, so umreißt Gewandhauskapellmeister Riccardo Chailly seine Herangehensweise, mit der er die Sinfonien von Johannes Brahms neu eingespielt hat.
Die vier Sinfonien von Johannes Brahms auf drei CDs werden durch die Liebesliederwalzer op. 52 und 65, die Haydn-Variationen op. 52a, die Tragische Ouvertüre op. 81 sowie die Orchesterfassung der Ungarischen Tänze Nr. 1, 3 und 10 ergänzt, die vom Gewandhausorchester uraufgeführt wurden. Riccardo Chailly hat außerdem spannende Entdeckungen des scheinbar Altbekannten eingespielt. Der Gewandhaus-Cellist Julius Klengel, ein Bekannter des Komponisten, hat Werke von Brahms für Orchester arrangiert, wie z.B. die Fantasia Nr. 4 aus op. 116 und das Intermezzo Nr. 1 op. 117. Außerdem werfen Chailly und sein Orchester einen Blick in die Werkstatt des Komponisten: zu hören sind der alternative Eingangssatz der 4. Sinfonie und die Uraufführungsversion des Andante aus der 1. Sinfonie.