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Glühender Strauss – Decca präsentiert ein spannungsgeladenes Live-Album

Riccardo Chailly
© Peter Fischli
03.09.2019
Als Riccardo Chailly im August 2017 das renommierte Lucerne Festival mit Kompositionen von Richard Strauss eröffnet hat, bot sich dem Publikum ein grandioses Musikerlebnis. Das Live-Album, das nun bei Decca erscheint, hat die elektrisierende
Atmosphäre, die Riccardo Chailly am Pult des Lucerne Festival Orchestra kreiert hat, perfekt eingefangen und ist darüber hinaus die allererste Strauss-Aufnahme, die Chailly während seiner glanzvollen Karriere eingespielt hat.
Seit 2016 ist Riccardo Chailly der musikalische Leiter des Lucerne Festival Orchestra, welches das Lucerne Festival seit seiner Gründung durch Claudio Abbado im Jahr 2003 um einen erstklassigen Klangkörper bereichert, der sich weit über das Festival hinaus in der Musikwelt längst als Elite-Orchester etabliert hat. In diesem illustren Kontext einige der größten sinfonischen Tondichtungen aus der Feder von Richard Strauss zu hören, ist ein wahrer Genuss und ein musikalisch zutiefst bereicherndes Erlebnis.
Mit “Also sprach Zarathustra”, “Till Eulenspiegels lustige Streiche”, “Tod und Verklärung” und “Salomes Tanz” aus der Oper “Salome” bekommt man einen fundierten Eindruck von der kompositorischen Handschrift à la Strauss, deren faszinierende und facettenreiche Klangsprache der Komponist vor allem in seinen insgesamt neun Tondichtungen um die Wende zum 20. Jahrhundert entwickelt hat.
Richard Strauss war einer der großen musikalischen Köpfe des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts, er hat bahnbrechende künstlerische Werke von Format entworfen und die Musikwelt nicht nur als Komponist, sondern auch als Dirigent und Theaterleiter nachhaltig inspiriert und geprägt. Seine Klangsprache hat einen großen Wiedererkennungswert, sie ist romantisch, kontrastreich, bildhaft und stark, so dass sie ganz unmittelbar Emotionen und Eindrücke heraufbeschwört und im Inneren ein Kopfkino in Bewegung setzt.
Riccardo Chailly macht all das mit seinem Orchester in den lebendigen und spannungsgeladenen Aufnahmen aus Luzern spürbar. “Tod und Verklärung” gehört neben “Don Juan” und “Macbeth” zu den ersten einsätzigen programmatischen Orchesterwerken, die Strauss geschrieben hat. Uraufgeführt wurde “Tod und Verklärung” unter der Leitung des Komponisten am 21. Juni 1890 in Eisenach im Rahmen der Tonkünstlerversammlung des Allgemeinen Deutschen Musikvereins. Mit “Also sprach Zarathustra” und “Till Eulenspiegels lustige Streiche” hat der Komponist einige Jahre später diese Leidenschaft fortgesetzt. Riccardo Chaillys Aufnahmen sprühen vor Bildhaftigkeit und transportieren die große erzählerische und emotionale Wucht, die in den ausgeklügelten Partituren steckt.
Mit seinen Opern “Salome” und “Elektra” wurde Richard Strauss in der ganzen Welt als Opernkomponist berühmt. Sein “Tanz der sieben Schleier” aus der Oper “Salomé” provozierte 1905 das Publikum und erlangte auch außerhalb des Operngeschehens Aufmerksamkeit. Riccardo Chailly zelebriert auch den geheimnisvollen und verführerischen Charme dieser Komposition bis in die letzte Note.

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