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Rossini und viel mehr – die Reihe “Schöne Stimmen”

Schöne Stimmen Sommerstaffel 2011
18.07.2011
Juan Diego Flórez zum Beispiel hat eine Karriere vorzuweisen, wie sie märchenhafter kaum sein könnte. Der damals 23jährige Tenor aus Peru schaffte es 1996, quasi über Nacht ins Zentrum der Opernwelt zu rücken. Beim Festival in Rossinis Geburtsort Pesaro sprang er kurzfristig für die männliche Hauptrolle im Mittelalter-Drama „Matilde di Shabran“ ein, lernte die Rolle in Windeseile und schaffte es, nicht nur eine brillante Aufführung zu singen, sondern Publikum und Kritik derart zu überzeugen, dass er vom ehemaligen Kleindarsteller zum Star des Festivals avancierte. Mehr noch: Viele feierten ihn gleich als den wichtigsten Rossini-Tenor der Gegenwart und so wurde Juan Diego Flórez ohne große Umwege zum Maßstab für das geltende Klangverständnis. Die Angebote türmten sich auf seinem Schreibtisch und in den folgenden Jahren schlüpfte er mit viel Spaß, darstellerischem Talent und Kompetenz in Rollen wie den Lindoro aus der „Italiana“, den Almaviva aus dem „Barbiere“ und den Prinzen aus der „Cenerentola“.
Da wundert es wenig, dass der inzwischen international etablierte und vielfach preisgekrönte Tenor zu den Protagonisten der aktuellen Folgen der Reihe „Schöne Stimmen“ gehört, mit der die Labels Deutsche Grammophon und Decca einige ihrer eindrucksvollsten Vokalaufnahmen zum Kennenlernen und Immer-Wieder-Hören präsentieren. Juan Diego Flórez singt Rossini in seiner unnachahmlich präsenten Art und bietet zugleich einen Überblick über die Schmuckstücke und wichtigsten Partien, die der italienische Belcanto-Meister für Tenöre geschrieben hat. Dazu gehören Arien aus „La Cenerentola“, „L’Italiana in Algeri“, „Il Barbiere di Siviglia“ oder „Othello“, aber auch Melodien aus seltener im Repertoireplan stehenden Opern wie „Il Viaggio a Reims“, „Le Nozze di Tete e Peleo“ oder eben „Matilde di Shabran“, die Parraderolle damals in Pesaro. Damit spannt er den Bogen weit, nimmt überzeugend die Hörer mit auf eine musikalische Italienreise und macht nicht zuletzt Lust auf noch mehr Rossini und Flórez.
Damit nicht genug. Denn die Sommerrunde der „Schönen Stimme“ hat noch vier weitere Highlights der Vokalwelt zu bieten. Als Gegengewicht zu Juan Diego Flórez ist beispielsweise seine berühmter Kollege José Carreras mit von der Partie. Er singt Puccini, großartige und mitreißende Arien des Verismo von „La Bohème“ bis „Turandot“ auf die ihm eigene empathische Weise. Aber auch die weiblichen Kolleginnen sind mit prominenten Stimmen vertreten. So widmet sich Edita Gruberova mit einer umfassenden Kompilation der melodiösen Opernkunst von Wolfgang Amadeus Mozart. Montserrat Caballé wiederum ist von der Epoche ein wenig früher als Carreras unterwegs und singt Paraderollen von Giuseppe Verdi. Und Anne Sofie von Otter schließlich greift zurück bis in den Barock und wendet sich ausführlich der Vokalkunst von Georg Friedrich Händel zu. So ist für viele Opernfreunde bei den „Schönen Stimmen“ etwas dabei, in bewährter herausragender Klangqualität und zu sommerlich freundlichem Kennenlernpreis.