Als der Tenor Enrico Caruso am 11. April 1902 im Mailänder Grand Hotel 11 Titel in den Trichter eines Phonographen sang, begann rechteigentlich die Geschichte der Schallaufzeichnung klassischer Musik. Damit sind mittlerweile mehr als ein Jahrhundert Aufführungs- und Aufnahmegeschichte für die Ewigkeit konserviert: ein gewaltiges klingendes Erbe. Einen besonderen Anteil an dieser Erfolgsgeschichte hat die Deutsche Grammophon, die 1898 von den Brüdern Emil und Josef Berliner gegründet wurde, den Erfindern des Grammophons.
Seitdem gilt das Gelb-Label als Garant für Stern- stunden der Tonaufzeichnung: Nicht selten entstanden Aufnahmen von magischen Momenten, in denen die Künstler der Vollendung so nahe kamen, wie man ihr nur nahe kommen kann. Darunter etwa Emil Gilels Interpretation der Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven oder Arturo Benedetti Michelangelis Debussy-Einspielungen, die für nicht wenige Experten zu den besten Klavieraufnahmen aller Zeiten gehören.
Mit der neuen »Selected«-Serie präsentiert die Deutsche Grammophon nun 56 Aufnahmen aus ihrem Katalog zum ersten Mal dauerhaft zum günstigen Preis. Dabei schlägt die Reihe den Bogen von den alten Recken des 20. Jahrhunderts wie Herbert von Karajan und Leonard Bernstein bis zu den Stars unserer Zeit wie Magdalena Kozená, Anna Netrebko oder Hélène Grimaud. Einige der Produktionen können durchaus Referenzcharakter für sich beanspruchen, darunter die Mozart-Klaviersonaten von Maria João Pires. Den Beweis, dass gute Aufnahmen nicht zwingend alt sein müssen, liefern etwa Simone Kermes und Andrea Marcon mit Musik von Antonio Vivaldi.
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