Steve Reich begeht am kommenden Montag, dem 3. Oktober 2016, seinen 80. Geburtstag. Der amerikanische Komponist blickt auf ein reiches Komponistenleben zurück. 1936 als Sohn der Sängerin und Dichterin June Carroll und des Anwalts Leonard J. Reich geboren, entwickelt Steve schon in Kindertagen ein ausgeprägtes Interesse an Musik. Mit dem vom Vater angeregten Klavierunterricht will er jedoch nicht recht warm werden. Dafür zieht ihn die Musik von Bach und der Jazz von Leuten wie Miles Davis oder dem Schlagzeuger Kenny Clark in Bann.
Bach und Jazz: Prägungen von Steve Reich
Der junge Steve macht sich seinen eigenen Reim darauf. Er sieht in der kontrapunktischen Strenge
Johann Sebastian Bachs und dem pulsierenden Takt des Jazz keine Gegensätze, sondern Bestandteile einer neu zu schaffenden Klangkunst, die er bereits in seinem Kopf hin und her zu bewegen beginnt. Mit Werken wie
Drumming (1970–71),
Music for 18 Musicians (1974–76) oder
Tehillim (1981) schafft er sich später einen ureigenen Klangkosmos, in dem heftige Rhythmen und schöne Harmonien versöhnlich zueinanderfinden.
Schlüsselaufnahmen: Neueditionen bei ECM und Deutsche Grammphon
Etliche seiner bahnbrechenden Aufnahmen sind bei ECM und Deutsche Grammophon erschienen. Jetzt erfahren diese Werke eine Neuauflage. ECM publiziert in einer limitierten Edition sämtliche Aufnahmen, die Steve Reich für das Münchener Label getätigt hat, darunter der Klassiker Music for 18 Musicians. Deutsche Grammophon legt eine Vinyl-Veröffentlichung aus dem Jahre 1974 neu auf. Die nummerierte Edel-Ausgabe umfasst drei LPs, die seinerzeit maßgeblich zum Durchbruch des Komponisten beitrugen und mit Drumming eines seiner Schlüsselwerke enthalten.