Natürlich waren die Karten schnell rar geworden, obwohl es sich bei der Berliner O2 World Arena um einen beachtlichen Konzertpalast handelt. Es war ja auch nicht irgendwer, der sich die Ehre gab, sondern Sting, der Musiker, der noch vor wenigen Jahren mit seiner Band The Police die erfolgreichste Stadientournee des Jahrzehnts hinter sich gebracht hatte. Nun also kam er wieder, mit anderer Besetzung und vor allem einem großen Orchester als Klangkörper. Denn Sting präsentierte bei einem exklusiven Konzert in Berlin sein Programm „Symphonicities“, das er zuvor bereits auf einer Studio-CD entwickelt hatte und das er aus Anlass seines Gastspiels zu einem noch weitaus umfassenderen Showabend erweiterte. Souverän schaffte er damit den Sprung in das so genannte Crossover, das er in den voran gegangenen Jahren zwar bereits mit Aufnahmen wie seiner Interpretation von Dowland-Liedern angedeutet, aber bislang nicht in derart großer Form gewagt hatte.
Das Album wurde ein Erfolg: „Wo andere nur geziert und gestelzt klingen, gibt die klassische Behandlung den alten Sting-Hits neuen Schwung“, urteilte beispielsweise das Nachrichtenmagazin Focus und schlug sich damit auf die Seite der Befürworter, die den Kritikern des allzu Sanften Paroli boten. Spätestens mit seinem Konzert in der Berliner O2 World Arena am 21.September dieses Jahres aber mussten auch die Zweifler einsehen, dass Sting der Schulterschluss der Klangwelten gelungen ist. „Live in Berlin“ nun ist der Mitschnitt dieses denkwürdigen Auftritts und bringt das Konzertereignis mit einer DVD und CD einerseits und einer Blu-Ray für die High-End-Freunde nun auch zu allen, die es an dem Spätsommerabend nicht nach Berlin geschafft haben.
Schnell wird klar, dass bei „Live in Berlin“ alles stimmt. Da ist zunächst das eigentliche Event. Es war mit dem Royal Philharmonic Concert Orchestra unter der Leitung von Steven Mercurio und einer ausgezeichneten Band mit Solisten wie Dominic Miller an der Gitarre und der Sängerin Jo Lawry prominent besetzt. Dazu kam als Special Guest einer der besten Saxofonisten der Jazzwelt, Branford Marsalis, der Sting bereits in den Achtzigern als Sideman unterstützt hatte. Gefilmt wurde vom erfahrenen Team um David Rudd, der Sound wurde im besten 5.1 Surround Sound festgehalten, den die aktuelle Aufnahmetechnik zu bieten hat. Heraus kam damit eine Live-DVD mit CD-Version und eine Bluray, die die Musik eines der wichtigsten Songwriters und Sängers der Pop-Gegenwart in opulenter, klangmächtiger und betörender Form festhält.