Ähnlich wie Kim Kashkashian zählt der Geiger Thomas Zehetmair längst zu den Autoritäten seines Fachs. Und er beschränkt sich schon lange nicht mehr auf sein Instrument allein. Er hat viel dirigiert in den letzten Jahren, er hat großartige und hoch gelobte Quartett-Aufnahmen vorgelegt, und als Solist hat er Mozart mit ebenso feinem Stilempfinden interpretiert wie Eugène Ysaÿe oder das Violinkonzert von Heinz Holliger. Doch für die größte Herausforderung an den Geiger schlechthin hält Zehetmair nach wie vor Paganinis 24 Capricen: „Diese Stücke sind keine Etüden und keine emotionslose Pyrotechnik, sie sind improvisierte Charakterstücke voller Poesie und Fantasie.“ Und deshalb hat er sich ihrer in einer neuen Näherung angenommen. Die Aufnahmen der „Capricen“ entstanden im Dezember 2007 in der Propstei St.Gerold und dokumentieren einen Weltklassekünstler, der Paganinis Kern-Oeuvre faszinierend empathisch zu deuten vermag.