Thomas Zehetmair ist einer der renommiertesten Geiger der Gegenwart. Sein stilistisches Repertoire reicht vom Barock bis hin zu zeitgenössischen Werken, denen er gleichermaßen kompetent auf den Grund zu gehen versteht. Komponisten wie
Heinz Holliger haben ihm Konzerte gewidmet, Pendants von
James Dillon oder
Hans-Jürgen von Bose wurden von ihm uraufgeführt. Zu Zehetmairs erfolgreichsten Aufnahmen für
ECM New Series gehören die
„Complete Violin Sonatas“ von
Eugène Ysaye und die Einspielung der
„24 Capricci“ von
Paganini.
Ruth Killius wiederum nimmt eine ähnliche Stellung als Viola-Expertin ein. Auch sie hat zahlreiche Uraufführungen wie etwa das
„Oboen-Quartett“ von
Elliott Carter an der Seite von
Heinz Holliger gestaltet, mit großen Orchestern von Wien bis Boston und als erste Bratschistin der
Camerata Bern gearbeitet. Zusammen mit ihrem Mann
Thomas Zehetmair gründete sie 1994 das Zehetmair Quartett, das mit preisgekrönten Aufnahmen von Schumann bis Hindemith und Bartók international Aufsehen erregte.
Mit anderen Worten:
Thomas Zehetmair und
Ruth Kilius sind auch künstlerisch ein gutes Team. So stand es schon lange auf der Agenda, die Arbeit der beiden Koryphäen als Duo festzuhalten. Seit Jahren spielen die beiden in dieser Kombination umjubelte Konzerte, im Mai 2009 sind sie im
DRS-Studio in Zürich vor die Mikrofone getreten, um dieses kreative Zusammenwirken unter der Leitung von Produzent
Manfred Eicher für ECM New Series zu dokumentieren. Heraus kam mit
„Manto And Madrigals“ ein weit ausholender Querschnitt durch die Klangsprache der zeitgenössischen Moderne. Das Spektrum reicht von
Béla Bartók und
Bohuslav Martinů bis hin zu
Johannes Nied und
Giacinto Scelsi, von der noch schwelgenden, folkloristisch getönten Tonalität bis hin zu mikrotonalen Experimentierfeldern.
„Manto And Madrigals“ ist daher weit mehr als nur das Portrait eines kreativen Künstlerpaars, es ist zugleich auch ein exemplarische Portfolio der Klangvorstellungen der vergangenen hundert Jahre, die an Geige und Viola herangetragen wurden.