Ihre vielen Fans wissen, was sie an Tori Amos haben und schätzen – und dennoch ist ihr mittlerweile zehntes Album „Abnormally Attracted To Sin“ ein echter Schatz geworden. So leidenschaftlich und ungezwungen klang sie selten, gleichzeitig fügt sich ihr neues Album perfekt in ihr Gesamtwerk ein.
Mit „Abnormally Attracted To Sin“ lädt uns Tori Amos zu einem vorzüglichen Abendessen ein. Hauptbestandteile sind natürlich ihre eindringliche Stimme und ihr Bösendorfer-Flügel. Insgesamt ergibt ihr Album ein musikalisches Festmahl, liebevoll zubereitet aus selbst angebauten Zutaten, zu dem sie eine Generation von Hörern und Hörerinnen einlädt, die sich sonst viel zu oft mit mickrigen Portionen und billigen Geschmacksverstärkern zufrieden geben muss. Den Genuss kann man am besten mit einem guten Glas Rotwein vergleichen: „Man kann Menschen verführen, wenn man mit Leidenschaft bei der Sache ist – und diese Songs sind absolut leidenschaftlich. Selbst Biertrinker, wenn sie die Farbe dieses Rotweins erblicken, der wie Blut und so unglaublich köstlich aussieht –, selbst sie werden einen Schluck davon nehmen müssen. Ich bin ein guter Jahrgang“, so Tori selber.
Als ob das nicht schon genüge würde, hält „Abnormally Attracted To Sin“ auch noch eine herausragende Bonus-DVD bereit. Auf dieser finden sich sechzehn „Visualettes,“ kleine visuelle Leckerbissen, die Regisseur Christian Lamb während Amos’ „American Doll Posse“-Tour mitgeschnitten hat.