Der amerikanische Geiger
Joshua Bell steht für Virtuosität vom Feinsten und das kann er im Violinkonzert von
Samuel Barber vor allem im dritten Satz wunderbar unter Beweis stellen, der zu seiner Entstehungszeit 1939 sogar als unspielbar galt. Joshua Bells Interpretation berührt darüber hinaus vom ersten Ton an durch die hochemotionale Klangschönheit, mit der der Geiger jede Note ausgestaltet. Auf demselben Album findet man außerdem das Violinkonzert von
Jean Sibelius in d-Moll op. 47, das mit seiner nordischen Unverblümtheit ebenso direkt die Sinne anspricht und vom russischen Geiger
Boris Belkin mit packender Intensität in Szene gesetzt wird.
Vielfältige Virtuosität
Franz Liszt ist der kompositorische Inbegriff der Virtuosität. Der amerikanisch-kubanische Pianist
Jorge Bolet präsentiert ein ganzes Album randvoll mit exquisiten Kompositionen für Klavier solo, wie die Sonate in b-Moll, das “Bénédiction de Dieu dans la solitude” und “Après un lecture du Dante” und lässt seine Finger dabei mit hörbarer Freude über die Tasten tanzen.
Ein weiteres neues Album präsentiert in den “Vier letzten Liedern” von
Richard Strauss eine Dame
Kiri Te Kanawa auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Die bewegliche und kraftvolle Stimme der neuseeländischen Sopranistin harmoniert wunderbar mit dem satten Klang der
Wiener Philharmoniker unter der Leitung von
Sir George Solti. Ergänzt wird das Album durch
Gustav Mahlers Kindertotenlieder und seine “Lieder eines fahrenden Gesellen” deren klangliche Vielschichtigkeit in der Interpretation von
Brigitte Fassbaender und dem Deutschen
Symphonie-Orchester Berlin unter
Riccardo Chailly bis ins letzte Detail ausgeleuchtet wird.
Köstliche Kammermusik präsentiert das renommierte
Hagen Quartett mit
Franz Schuberts Streichquintett, das der Komponist nur wenige Wochen vor seinem Tod verfasste und in dem sich alle nur erdenklichen seelischen Abgründe offenbaren. Am zweiten Cello sitzt kein geringerer als
Heinrich Schiff, der sich klanglich perfekt in das eingespielte Quartett einfügt.
Schuberts Frühwerk, seine Messe Nr. 2 in G-Dur und die so genannte Nelson-Messe von
Joseph Haydn sowie zwei sinfonische Werke von
Robert Schumann komplettieren auf zwei weiteren Alben den Reigen der aktuellen Neuveröffentlichungen in der
Virtuoso Serie. Spitzenorchester wie das
Ungarische Staatsorchester oder das
Chamber Orchestra of Europe, renommierte Sänger wie
Maria Stader,
Barbara Bonney und
Jorge Antonio Pita und große Dirigenten wie
Claudio Abbado und
Daniel Barenboim brillieren darauf mit eindrucksvollen Interpretationen, die jedes CD-Regal bereichern.