Das 20. Jahrhundert war reich an großen Dirigenten. Doch keiner hat so markante Spuren in der Musikwelt hinterlassen wie
Herbert von Karajan. Sein untrügliches Gespür für die dramatische Komponente großer Orchestermusik, seine ikonischen Auftritte am Pult und seine respektgebietende Persönlichkeit haben das Ideal des Dirigentenberufs maßgeblich geprägt. Jetzt jährt sich zum dreißigsten Mal der Todestag von Herbert von Karajan, der am 16. Juli 1989 im Alter von 81 Jahren in Salzburg verstarb. Grund genug, das reiche musikalische Erbe des schillernden Dirigenten in Erinnerung zu rufen. Aus diesem Grund legt Deutsche Grammophon zwei Klassiker des Jahrhundertdirigenten neu auf: seine legendären Aufnahmen sämtlicher Sinfonien von
Peter Tschaikowsky und
Anton Bruckner mit den
Berliner Philharmonikern.
Die gefeierten Sinfonien-Zyklen erscheinen in audiophilen Neueditionen, die den Fokus auf die klangliche Perfektion der Aufnahme legen. Herbert von Karajan war ein Technikfreak der ersten Stunde. Er nahm leidenschaftlich Anteil an Neuerungen auf dem Feld der Aufnahmetechnik. Entsprechend differenziert klingen seine Einspielungen, die mit den neuesten Methoden des Remasterings auf ein noch höheres Niveau gehoben werden können.
Bruckners lyrische Klanglandschaften
Damit wird nicht nur dem hohen Klangideal Herbert von Karajans Genüge getan. So kommt auch die emotionale Intensität seiner wegweisenden Interpretationen brillanter Orchesterwerke direkter zur Geltung. In seinem Bruckner-Zyklus macht sich dies vor allem bei den lyrischen Klanglandschaften des österreichischen Romantikers bezahlt, die man jetzt in ihrer ganzen Farbenpracht und Formenfülle neu kennenlernen kann. Aber auch die vulkanische Wucht und Modernität Bruckners erlebt man durch das audiophile Remastering unmittelbarer.
Karajans Bruckner-Zyklus mit den Berliner Philharmonikern stammt aus den Jahren 1975–1981. Er gilt als Klassiker der Aufnahmegeschichte. Die physische Edition umfasst 9 CDs und eine Blu-ray Audio Disc in hochauflösender 24-Bit-Kodierung. Hinzu kommt ein 14-seitiges Booklet, das einen unterhaltsamen Essay von Reinhard Beuth enthält. Digital sind ab sofort auch die Sinfonien 4 bis 9 von Anton Bruckner in audiophiler Abmischung zugänglich: Mastered for iTunes und im High Definition- bzw. High Res Audio-Format.
Tschaikowskys Gefühlsreichtum
Karajans Zyklus mit sämtlichen Tschaikowsky-Sinfonien ist vor allem durch seinen glühenden Ton und den leidenschaftlichen Ausdruck in die Geschichte eingegangen. So lobt das britische Klassikmagazin Gramophone die “expressive Hitze” der legendären Aufnahme aus den Jahren 1975 bis 1979. Karajan hat mit den Berliner Philharmonikern vorgeführt, was es heißt, romantische Sinfonik auf der Höhe der Zeit zu interpretieren: klanglich ausgewogen und doch entfesselt. Tschaikowsky bewegte sich in seiner Sinfonik zwischen den Extremen einer tiefen Melancholie und heftigen Hochstimmungen. Dieses breite Spektrum an Stimmungen rückt in der audiophilen Neuausgabe von Karajans Aufnahmeklassiker ganz nah an die Hörer heran.
Die physische Edition umfasst 4 CDs und eine Blu-ray Audio Disc in hochauflösender 24-Bit-Kodierung. Zusätzlich zu den Sinfonien finden sich in der Ausgabe noch Einspielungen von Tschaikowskys “Slawischem Marschs” und “Capriccio italien”, beides aufgenommen in der für ihre glänzende Raumakustik bekannten Jesus-Christus-Kirche in Berlin. Abgerundet wird die hochwertige Box-Edition durch ein 32-seitiges Booklet, das mit einem hochinformativem Essay von Thomas Kohlhase aufwartet. Digital ist Karajans besagter Sinfonien-Zyklus bereits auf audiophilem Niveau erhältlich.