Der deutsche Komponist Walter Braunfels ist – leider zu Unrecht – etwas in Vergessenheit geraten, obwohl er in den 1920er Jahren neben Franz Schreker und Richard Strauss zu den meistgespielten deutschen Opernkomponisten gehörte. Berühmte Dirigenten wie Otto Klemperer, Bruno Walter und Wilhelm Furtwängler führten seine Werke auf.
Erst in der jüngeren Vergangenheit wurden seine Werke vereinzelt wiederentdeckt und gespielt. Der renommierte Dirigent Manfred Honeck avancierte dabei zu einem engagierten Anwalt für das Erbe von Walter Braunfels und führte in seiner Zeit als Generalmusikdirektor der Staatsoper Stuttgart zahlreiche Werke auf, darunter die Große Messe im Juni 2010. Es war die erste Aufführung dieses Werkes nach der Uraufführung 1927 in Köln. An der Seite von Manfred Honeck stand das Solistenquartett Simone Schneider, Gerhild Romberger, Matthias Klink und Attila Jun, der Staatsopernchor (Einstudierung Michael Alber) und der Knabenchor collegium iuvenum (Friedemann Keck).