Wir entdecken Komponisten | News | Vermittlung von Format - Zwei Folgen der Serie "Wir entdecken Komponisten" rücken das Schaffen von Beethoven und Liszt in den Mittelpunkt

Vermittlung von Format – Zwei Folgen der Serie “Wir entdecken Komponisten” rücken das Schaffen von Beethoven und Liszt in den Mittelpunkt

Wir entdecken Komponisten
© DG
30.08.2018
Die Lebenswege großer Komponisten genauer unter die Lupe zu nehmen, ist ein spannendes Unterfangen, das neben jeder Menge Musik auch Details aus dem Seelenleben einzigartiger Persönlichkeiten und den Lebensumständen vergangener Epochen offenbart. Mit Franz Liszt und Ludwig van Beethoven rücken in den beiden Folgen von “Wir entdecken Komponisten” aktuell zwei musikalische Großmeister in den Fokus, die das 19. Jahrhundert und die Musikwelt bis heute entscheidend geprägt haben. Die Hörspiele spinnen mit dramaturgischer Finesse dichte erzählerische Fäden zwischen der Musik und dem Leben der beiden Komponisten.

Wortgewandtes Gesamtkunstwerk

Neben Will Quadflieg, der wie gewohnt zu erzählerischer Höchstform aufläuft, melden sich in dem Beethoven-Hörspiel “Alle Menschen werden Brüder oder: Streit um einen Götterfunken” durch das äußerst virtuose Sprecherensemble auch die Stimmen der Französischen Revolution und der Aufklärung, der Natur und des technischen Fortschritts “persönlich” zu Wort, um mit Eloquenz und Überzeugungskraft Anspruch auf ihre Prägung von Beethovens Schaffen anzumelden. Mit dieser witzigen und geistreichen Idee ist der Hörspielautorin Marei Obladen ein hinreißender und zugleich kindgerechter Weg gelungen, über den unmittelbaren Bezug zu Beethovens Musik und seiner Biografie hinaus auch mit spielerischer Leichtfüßigkeit relevantes historisches Wissen zu vermitteln.
Die gesellschaftlichen Konsequenzen der französischen Revolution, die zentralen inhaltlichen Gedanken der Aufklärung sowie die Inspiration durch romantische Naturverbundenheit und den Fortschritt technischer Neuerungen, spiegeln sich in der einzigartigen und vielseitigen Klangwelt von Beethovens Werken wider, denn all diese Einflüsse haben den Komponisten im Laufe seines Lebens bewegt. Im Mittelpunkt des Hörspiels stehen Beethovens 9. Sinfonie und ihr historischer Hintergrund. Das monumentale sinfonische Werk hat die Forderung nach den Werten wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, mit denen sich die Revolution 1789 identifizierte, wie kein anderes künstlerisch in Szene gesetzt – Beethovens Vertonung von Schillers “Ode an die Freude” ist bis heute eines der bekanntesten Werke der Musikgeschichte. In dem Hörspiel werden auf diese Weise neben vielen interessanten Details zu Beethovens Biografie und seiner Vorliebe für bestimmte Instrumente, auch abstrakte und komplexe historische Zusammenhänge durch die eingängigen Dialoge sinnlich und mühelos für Klein und Groß nachvollziehbar.

Zu Gast bei Liszt

Auch über den Werdegang von Franz Liszt kann man in dem Hörspiel "Ungarische Fantasien oder: Ein Hexenmeister auf dem Klavier will ich werden" mit großer erzählerischer und musikalischer Spielfreude im Handumdrehen viel erfahren. Durch das unbändige Talent der Erzähler rund um Will Quadflieg, entstehen vor den Ohren mit großer Lebendigkeit viele Situationen aus dem Leben des in Ungarn geborenen Komponisten, der die Tastenkunst in der Romantik mit seinen virtuosen Eskapaden maßgeblich geprägt hat und schon früh als Wunderkind entdeckt wurde. Ein wegweisendes Zusammentreffen mit ungarischen Grafen, für die der kleiner Liszt Beethoven vom Blatt spielte, der Umzug nach Wien samt Unterricht bei Carl Czerny und wenig Später nach Paris, waren nur einige Schlüsselmomente auf Franz Liszts Lebensweg, die in dem Hörspiel wunderbar lebhaft und anschaulich illustriert werden und ein echtes Gefühl für die längst vergangenen Tage wecken. Wenn man “Ungarische Fantasien oder: Ein Hexenmeister auf dem Klavier will ich werden” anhört, ist man mittendrin im 19. Jahrhundert und im Hause Liszt und kann sich auf dieser intelligenten Zeitreise noch dazu über jede Menge herrliche Musik erfreuen, die auf exzellentem Niveau von den größten Künstlern aus dem Hause der Deutschen Grammophon interpretiert wird.