Gelungenes Konzept: Tiefschürfende Einblicke
Die Folge “Wir entdecken Komponisten: Antonio Vivaldi – Frühling, Sommer, Herbst und Winter” ist 1984 entstanden und strotzt vor barocker Eleganz und Virtuosität. Wenn Gidon Kremer gemeinsam mit dem London Symphony Orchestra unter der Leitung von Claudio Abbado das Presto aus dem Sommer der “Vier Jahreszeiten” spielt, dann ist man bereits mitten in Vivaldis Welt des 17. und 18. Jahrhunderts angekommen. Durch Einspielungen der “Sonata sopra l’aria di Ruggiero” von Salomone Rossi durch die Barock-Experten der “Musica Antiqua Köln” oder durch die liturgischen Klänge “Domine, Domine Deus” der Cappella Musicale del Duomo di Milano, bekommt man darüber hinaus auch ein tieferes Verständnis für die Zeit, die Vivaldi vorausging und die ihn musikalisch geprägt hat.
Sensationelle Klangkörper wie die Berliner Philharmoniker, The English Concert oder das London Symphonie Orchestra haben sich in hochwertigen Aufnahmen den bedeutendsten Werken gewidmet, die Antonio Vivaldi selbst mit seinem reichen Oeuvre hinterlassen hat. Neben seiner Concerti grossi stehen dabei vor allem Stücke im Mittelpunkt, die virtuosen Solisten wie Simon Standage, Mstislav Rostropovich oder Trevor Pinnock die Möglichkeit geben, sich nach Herzenslust auszutoben.
Beeindruckende Fülle: Vielseitige Werkschau
Die Beethoven-Folge der Reihe “Wir entdecken Komponisten” aus dem Jahr 1987 trägt zwar den Untertitel “Die neun Sinfonien”, widmet sich aber nicht nur den neun sinfonischen Meisterwerken, die Beethoven zwischen 1800 und 1824 komponiert hat, sondern auch kammermusikalischen und solistischen Highlights aus seinem Schaffen. Die legendären und handverlesenen Aufnahmen präsentieren beispielsweise Wilhelm Kempff, Henryk Szeryng und Pierre Fournier mit dem Finale aus Beethovens Klaviertrio Nr. 3 in c-Moll, Christoph Eschenbach mit dem ersten Satz aus Beethovens Klaviersonate Nr. 37 in D-Dur oder Emil Gilels mit dem traumhaften Adagio sostenuto aus der “Mondschein-Sonate”.
Erzählfreude, Unterhaltung und Christoph Waltz als Erzherzog
Leichtfüßig erzählt und aus dem Leben gegriffen verleiht der Musikwissenschaftler Uwe Krämer den beiden Folgen mit seinen unterhaltsamen Texten erneut ihren unverwechselbaren Charme, indem er musikalisches Wissen mit grenzenloser Freude an den Werken kombiniert. Der Schauspieler Will Quadflieg ist als Erzähler wieder ganz in seinem Element, wenn er spannende Episoden und Anekdoten aus Antonio Vivaldis und Ludwig van Beethovens Leben preisgibt und den Hörer dabei gemeinsam mit anderen renommierten Sprechern gekonnt an die Hand nimmt. In der Beethoven-Folge geht der Schauspieler Christoph Waltz als Sprecher ganz in seiner Rolle als Erzherzog Rudolph auf und trägt seinen Teil dazu bei, dass das musikalische Gesamtkunstwerk der beliebten Reihe zu einer weiteren rundherum gelungenen Episode wird. Gepaart mit den exzellenten Einspielungen sind die Alben nicht nur für Kinder, sondern für Klassikfans jeden Alters eine wahre Freude.