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Mozart-Blüten

15.11.2006
So etwas geht wahrscheinlich nur in Wien. Jedenfalls haben Bernhard Lang und Michael Sturminger mit ihrer, na ja, Oper ordentlich hingelangt und unter dem Motto “I Hate Mozart” mit dem Trubel um Wolferl abgerechnet. Es handelt sich um ein Auftragswerk zum Mozartjahr, wurde bei der Uraufführung im Theater an der Wien von den anwesenden Zuschauern mit großer Begeisterung aufgenommen und spaltet natürlich die Geister.
Während die einen vom eitlen Maestro, schwulen Tenor, der albernen Diva und der jungen Sopranistin, die sich zwischen Passionen und Intrigen aufreiben, so ziemlich jedes Klischee erfüllt sahen, gefiel den anderen vor allem der respektlose  Umgang mit dem Phänomen des omnipräsenten Salzburgers, dessen Musik inzwischen so manchen auf die Nerven zu gehen scheint.

Wie anders präsentiert man ihn hingegen in München. Dort hatte im Deutschen Theater das Musical “Mozart!” Premieren und auch hier ging es um Liebe und Leidenschaft, Genie und Künstlertum. Allerdings folgte man in der fast dreistündigen Neuinszenierung des Budapester Musicaltheaters unter der Ägide von Regisseur Miklós-Gábor Kerényi dem Lebensbild des Komponisten aus der Perspektive der Rückschau, da Constanze am Grab ihres Mannes anhand seines exhumierten Schädels und eines cleveren Doktors versucht, dem Genius des Geliebten auf die Spur zu kommen. In Rückblicken wird dessen Lebensgeschichte erzählt, die Musik bleibt dabei so weit wie möglich unangetastet, da der Komponist des Musicals Sylvester Levay (Text: Michael Kunze) sie überwiegend als Zitate in das bunte, rock-poppige Geschehen integriert. Auch hier wurde begeistert geklatscht, Mozart taugt eben noch immer für die verschiedensten Interpretationen.

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