Eine Geschichte, wie sie sich schöner kaum jemand ausdenken könnte. Da wird in einer Berliner Gemäldegalerie ein 80 mal 62 cm großes Portrait in Öl entdeckt, das einen ergrauten, ein wenig dicklich gewordenen Herren in Hausgarderobe zeigt, der durchaus Ähnlichkeit mit Wolfgang Amadeus Mozart hat. Ganz neu war der Fund zwar nicht – das Bild war bereits 2002 im Katalog der Galerie aufgelistet worden – aber kaum jemand hatte es bemerkt. Nun also ist es öffentlich und drum herum wurde ein Szenario entwickelt, das durchaus hätte passiert sein können.
Demnach hätte der Komponist im Jahr 1790 bei einem Kurzaufenthalt in München dem bekannten Hofmaler Johann Georg Edlinger Portrait sitzen müssen, was durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen wäre. Da es insgesamt nur sechs autorisierte Portraits des alten Komponisten gibt, wäre es tatsächlich ein spektakulärer Fund.
Einigen Künstlern wie Vesselina Kassarova und Albrecht Mayer jedenfalls gefällt das Bild und erscheint authentisch und kommentarwürdig. Die Vertreter der Forschung allerdings wiegeln erst einmal ab und geben zu bedenken, dass es sich nicht um Mozart handeln dürfte. Jedenfalls wird es jetzt spannend, was noch so kommt, und das bereits ein Jahr vor dem magischen 2006, wo vielerorts der 250.Geburtstag des Komponisten gefeiert werden wird.