In der Musikabteilung der Städtischen Bibliotheken Leipzig wurde eine spannende Entdeckung gemacht, die nun von Forschern der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg als Abschrift eines frühen Werks von Wolfgang Amadeus Mozart identifiziert wurde. Das bislang unbekannte Stück des Wiener Klassikers, das wohl die Herzen aller Mozart-Liebhaber höher schlagen lässt, wurde am 19. September 2024 in Salzburg der Weltöffentlichkeit präsentiert. Jetzt hat Deutsche Grammophon drei Weltersteinspielungen der frisch geborgenen Serenade in C (KV 648) veröffentlicht.
Drei Weltersteinspielungen
Als die authentischste Interpretation des Stücks, das ein Streichtrio in sieben kurzen Sätzen darstellt, darf die durch ihre Unbefangenheit und Vitalität bestechende, kammermusikalische Version von Leonhard Baumgartner und Margarita Pochebut (Geigen), Svenja Dose (Kontrabass) und Oscar Jockel (Cembalo) gelten. Baumgartner und Pochebut sind selbst noch im Teenageralter, so wie Mozart es aller Wahrscheinlichkeit nach war, als er das Werk schuf.
Einen etwas sanfteren, lyrischeren Charakter gewinnt die Serenade in der Fassung mit Cello. In dieser Form trugen Haruna Shinoyama und Neža Klinar (Geigen) das Werk zusammen mit Philipp Comploi (Violoncello) und Florian Birsak (Cembalo) bei der Uraufführung am 19. September 2024 in Salzburg vor.
Naturgemäß voluminöser, dazu mit farbenreichen Nuancen, klingt die Komposition in der Orchesterfassung. Herbert Blomstedt nahm sie so mit dem Gewandhausorchester Leipzig auf. Da das Manuskript in Leipzig gefunden wurde, gibt es eine natürliche Verbindung zur sächsischen Kulturstadt. Aber auch musikalisch überzeugt das Orchester-Projekt: “Letztlich stehen wir damit”, so Blomstedt, "in der Tradition der Schwester-Serenade “Eine kleine Nachtmusik”, die sich auch als symphonisches Werk etabliert hat."