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Rachmaninow-Sinfonienzyklus – Yannick Nézet-Séguin und das Philadelphia Orchestra

Yannick Nézet-Séguin
© Georg Etheredge
03.12.2020
Zuletzt haben das Philadelphia Orchestra und sein Chefdirigent Yannick Nézet-Séguin gemeinsam mit dem russischen Pianisten Daniil Trifonov die vier Klavierkonzerte von Sergej Rachmaninow veröffentlicht. Die Einspielungen wurden von Kritik und Publikum hoch gelobt, das letzte Album “Destination Rachmaninov – Arrival” wurde kürzlich für den Grammy nominiert. Jetzt kündigen der kanadische Dirigent und “sein” Orchester drei Alben an, auf denen sie die drei Sinfonien Rachmaninows interpretieren, jeweils in Kombination mit anderen Orchesterwerken. Das erste Album erscheint am 29. Januar 2021. Auf dem Programm stehen neben Rachmaninows erster Sinfonie in d-Moll Op. 13 auch die Sinfonischen Tänze Op. 45. Damit spannen Nézet-Séguin und das Philadelphia Orchestra einen weiten Bogen von der frühen Schaffensperiode des Komponisten bis hin zu seinem allerletzten Werk. Diese Kombination ist aus mehreren Gründen bemerkenswert: Zum einen liegt eine Zeitspanne von mehr als 40 Jahren zwischen den Kompositionen. Zum anderen sind die Werke auch musikalisch spannend zu vergleichen, weil Rachmaninow für die Sinfonischen Tänze auf Motive aus seiner Sinfonie Nr. 1 zurückgriff. Während allerdings die Uraufführung der ersten Sinfonie 1897 noch ein Debakel war, weil Orchester und Dirigent der Partitur nicht gewachsen waren und laut Rachmaninow eine Interpretation voll “knarrende[r] Misstöne” dargeboten haben sollen, wurden die Sinfonischen Tänze bereits bei der Erstaufführung als großer Erfolg gefeiert.
Für die Interpretation von Rachmaninows Werken könnte es keine bessere Wahl geben als das Philadelphia Orchestra, das schon zu Lebzeiten des Komponisten eine große Aufführungstradition seiner Werke begründete, welche heute mit Yannick Nézet-Séguin auf höchstem Niveau fortgeführt wird. Einen ersten Eindruck kann man mit dem Andante con moto (Tempo di valse) aus den Sinfonischen Tänzen gewinnen, das ab dem 4. Dezember zum Download sowie im Stream bereit steht. Zu den Sinfonischen Tänzen hat das Orchester ohnehin eine besondere Beziehung: Rachmaninow selbst widmete sie 1940 dem Orchester und seinem damaligen Chefdirigenten Eugene Ormandy.

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