Zu einer Live-Kostprobe mit einem Gespräch und vier Stücken aus ihrem aktuellen Album
“Fantasia” lud
Yuja Wang am vergangenen Freitag ins Berliner
KulturKaufhaus Dussmann ein. Die in Peking geborene 25-jährige
Klaviervirtuosin erzählte frisch, humorvoll und bisweilen selbstironisch im Gespräch mit Interviewpartner
Cherno Jobatey über ihre Vorlieben für die Musik von Popstar Rihanna, ihren modischen Stil, ein Lieblingsthema der Boulevardpresse, und die von ihr hoch geschätzten Filme von Stanley Kubrick. Es herrschte eine gelöste Atmosphäre um die Kulturbühne an der Sphinx. Viele Fans, Pressevertreter und Neugierige waren erschienen, um die berühmte Tochter eines Trommlers und einer Tänzerin hautnah zu erleben.
Gewohnt aufgeschlossen und doch geheimnisvoll präsentierte sich
Yuja Wang ihrem Publikum. So konnte man erfahren, dass sie offenbar ein wenig mehr Deutsch versteht und sprechen kann, als sie Cherno Jobatey zuvor suggerierte, was zu einigen Lachern bei der Übersetzung führte. Nicht ganz eindeutig blieb dabei, was der
Yuja Wang geläufige Begriff Einsamkeit für sie bedeutet, den sie für eines der Lieblingsworte deutscher Komponisten hält. Die in New York lebende Künstlerin stellte nach dem Interview ihre virtuose und leidenschaftliche Pianistik unter Beweis. Ihr temperamentvolles und selbstsicheres Spiel versetze viele Zuhörer in offenkundiges Erstaunen. Jedes Stück auf
“Fantasia” stehe für einen Teil ihres Lebens, erzählte Wang, so etwa auch der Waltzer Nr. 7 in cis-Moll von Frédéric Chopin, das erste Klavierstück, das die Siebenjährige öffentlich aufführte.