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Die vielen Seiten des Debussy – Barenboim, Argerich und Soltani

Daniel Barenboim und Martha Argerich
© Harald Hoffmann / DG
01.06.2021
Das Klavier spielte im Leben und Wirken von Claude Debussy eine außerordentlich wichtige Rolle und entsprechend bedeutsam ist sein Erbe bis heute für die pianistische Konzertliteratur. Zum 80. Geburtstag der Pianistin Martha Argerich erscheint bei Deutsche Grammophon nun ein Album, das vier Werke des Komponisten vereint, bei denen das Klavier von Bedeutung ist. Neben Martha Argerich musizieren Daniel Barenboim und Kian Soltani sowie die Staatskapelle Berlin. Das Album “Debussy” wird am 4. Juni beim gelben Label veröffentlicht.

Zeugnis einer lebenslangen Freundschaft – die Zusammenarbeit von Martha Argerich und Daniel Barenboim

Martha Argerich und Daniel Barenboim kamen beide im Abstand von nur 18 Monaten in Buenos Aires zur Welt und sind bereits seit ihren Kindertagen miteinander befreundet. Schon 1949 musizierten sie zum ersten Mal gemeinsam und haben sich seither in den vergangenen Jahrzehnten ihrer jeweiligen Karriere stets begleitet. So ist das nun erscheinende Album auch ein berührendes Zeugnis dieser Künstlerfreundschaft und eine denkbar stimmige Würdigung zum 80. Jubiläum der Pianistin. Mit den Musikern der von Barenboim dirigierten Staatskapelle Berlin, dem Cellisten Kian Soltani und Geiger Michael Barenboim sind weitere renommierte Interpreten zu erleben, die das Werk Debussys in all seinen Farben zum Leben erwecken.

Facettenreich und klangsinnlich – das mannigfaltige Werk von Claude Debussy

Das Programm auf dem Album zeigt die Vielfalt des Werks von Debussy eindrucksvoll auf und offenbart einmal mehr den genialen improvisatorischen Geist des Komponisten und sein brillantes Spiel mit den Klangfarben. Das Herzstück des Albums ist die “Fantaisie für Klavier und Orchester”, die Martha Argerich zusammen mit der Staatskapelle Berlin unter Leitung von Daniel Barenboim das erste Mal in ihrer Kariere eingespielt hat. Der Struktur nach ein dreisätziges Klavierkonzert, fasziniert dieses Frühwerk Debussys mit seiner ungemeinen Dichte an Farbtönen und perlender Virtuosität in den Läufen, die von Argerich meisterhaft ausgestaltet werden. Entstanden ist diese Live-Aufnahme bei einem Konzert zum 100. Todestag Debussys.
Neben der “Fantaisie” sind mit der “Sonate für Cello und Klavier” und der “Violinsonate” zwei kammermusikalische Schöpfungen Debussys zu erleben, die gegen Lebensende des Komponisten entstanden – die Sonate für Violine, die deutlichen Bezug auf barocke Stilistik nimmt, ist sogar sein letztes vollendetes Werk. Auf dem Album werden die Cellosonate von Kian Soltani und die Violinsonate von Michael Barenboim interpretiert und leiten über zum symphonischen Schlusswerk der Debussy-Würdigung, dem Stück “La Mer”. Gleich den unzähligen Witterungszuständen des Ozeans, tut Debussy in diesem Werk eine denkbar breite Charakterpalette auf, die von der tosenden Urgewalt bis hin zum gespenstischen Stille reicht und von der Staatskapelle Berlin unmittelbar umgesetzt wird.
“Barenboim bringt das Beste in ihr zum Vorschein, sie in ihm”, so hat der Guardian einmal über das Zusammenspiel der beiden Musiker Martha Argerich und Daniel Barenboim geschrieben. Das neue Album unterstreicht diese Aussage mit der packenden Interpretation der “Faintasie” und überzeugt darüber hinaus mit der hingebungsvoll ausgeleuchteten Klangkunst Debussys.
 

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