Die limitierte Edition “Decca Sound – The Mono Years” enthält 53 CDs und ist ein enormer Fundus an Schlüsselaufnahmen der Klassikgeschichte – Aufnahmen, die länger als ein halbes Jahrhundert nicht greifbar waren und jetzt erstmals wieder zu erwerben sind!
Größen des 20. Jahrhunderts
Darunter sorgfältig restaurierte Alben exquisiter Ensembles wie Trio de Trieste (CD 48/Klaviertrios von Beethoven und Brahms) oder Quintetto Chigiano (CD 34–44, Piano-Quintette von Boccherini, Schostakowitsch und Bloch). Neben solchen Trouvaillen mit vorklassischer, romantischer und impressionistischer Kammermusik stößt man in der Sammlung fortwährend auf namhafte Solisten und Dirigenten, die zu den unbestrittenen Größen des 20. Jahrhunderts zählen. Darunter aus der älteren Generation Hans Knappertsbusch, der mit den Wiener Philharmonikern Bruckners Sinfonie Nr. 3 und Wagners Tannhäuser-Ouvertüre aufgenommen hat (CD 32). Oder der legendäre Erich Kleiber, der ebenfalls mit den Wiener Philharmonikern Beethovens Neunte interpretiert hat (CD 30), eine Referenzaufnahme, auf der man Hilde Güden und Anton Dermota Schillers “Ode an die Freude” singen hört.
Nachwehende Romantik
Von den jüngeren Decca-Künstlern sticht der glühende Strauss-Verehrer und furiose Wagnerianer Georg Solti mit frühen Aufnahmen hervor (CDs 19, 46, 47, Sinfonien von Haydn und Mozart, Ouvertüren von Rossini u.a.), und zu den großen Dirigenten und Orchestern gesellen sich Meistersolisten wie der Pianist Friedrich Gulda, der mit Klaviersonaten Beethovens und den Eroica-Variationen glänzt (CD 27). Die Reihe ließe sich nahtlos fortsetzen. Die Sammlung ist überreich an instrumentalen und orchestralen Sternstunden, und ihr musikalischer Reiz besteht in der risikofreudigen Auslebung heftiger Emotionen. Wir haben es hier mit einer Phase der Aufnahmegeschichte zu tun, in der den meisten großen Dirigenten und Solisten noch das romantische Pathos des 19. Jahrhunderts nachwehte. Man ließ den Gefühlswallungen freien Lauf.
Technischer Meilenstein
Bislang lag diese Phase der Aufnahmegeschichte weitgehend im Dunkeln. Wenn man überhaupt Aufnahmen aus dieser Zeit zu hören bekam, dann knisterte es heftig. Dass dies bei Decca nicht der Fall war, kann der Pionierleistung des Toningenieurs Arthur Haddy zugeschrieben werden. Dessen Erfindungen trugen maßgeblich zum legendären FFRR-Sound bei. “Full Frequency Range Recordings” waren zwar noch einspurig, aber die Klangdifferenziertheit reichte bei dem Verfahren schon so weit, dass die Aufnahmen bereits nah an das ursprüngliche Klangbild der Einspielung heranrückten. Rund 70 Jahre danach profitieren wir nun erneut von diesen Errungenschaften. Mit “The Mono Years” liegen uns jetzt erstmals seltene Aufnahmen von Großmeistern des 20. Jahrhunderts in einer Tonqualität vor, die nicht nur für die damalige Zeit absolut exzeptionell war, sondern auch heute noch einen großen Hörgenuss garantiert.
Edle Ausstattung und Vinyl-Auskopplung
Die mustergültige Gestaltung ist das i-Tüpfelchen der Edition. Die CDs befinden sich in einer aufklappbaren, silbernen Box. Jede CD-Hülle ist mit dem Cover-Design der ursprünglichen LP ausgestattet. Das beigefügte Booklet enthält zahlreiche Fotographien und vollständige Infos zu jedem einzelnen Album, dazu zwei meisterhafte Essays von Raymond McGill und Mike Gray, die in unterhaltsamer Manier über den Aufbau des Künstlerstamms und die Technikentwicklung bei Decca informieren.
Ein Highlight der besonderen Art stellt die Auskopplung von 6 LPs dar, die parallel zu der umfassenden CD-Sammlung erscheint. Gepresst auf 180g-Vinyl und ausgestattet mit den Covern der Original-LPs, enthält die Vinyl-Ausgabe mit Ernest Ansermets Aufnahme von Strawinskis Petrouschka ein seltenes Juwel: Deccas erste LP überhaupt. Es folgt Erich Kleibers leidenschaftliche Einspielung von Beethovens Sinfonie Nr. 6 (“Pastorale”). Dazu gesellen sich vier poetisch tiefsinnige Alben. Sie enthalten Benjamin Brittens Four Sea Interludes from ‚Peter Grimes‘ u.a. (Concertgebouw Orchestra), Albéniz' Iberia und Turinas Danzas fantasticas (Paris Conservatoire Orchestra), Edouard Lalos Namouna – Ballett Suiten Nr. 1 & 2 (London Philharmonic Orchestra) sowie Rachmaninows Sonate für Cello und Klavier op. 19 (Zara Nelsova/Artur Balsam). Das verspricht Hörgenuss pur und eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit.