Ost begegnet Ost: Die Gruppe
Ghazal versucht sich an einer Synthese persischer und indischer Traditionen, und die Dialoge zwischen
Kayan Kalhor, dem Meister der Kamanche, und
Sitarist Shujaat Husain Khan auf “The Rain” sind mehr als spannend.
Das
Art Ensemble of Chicago gedenkt ihres verstorbenen Frontmanns
Lester Bowie auf “
Tribute To Lester”.
Miroslav Vitous stellt für “Universal Syncopations” eine “Band der Bandleader” mit
Jan Garbarek,
Chick Corea,
John McLaughlin und
Jack DeJohnette zusammen – leider nur im Studio.
Auf ihrem ECM-Debüt, live in Athen aufgenommen, wird die griechische Sängerin
Savina Yannatou von der inspirierten Band
Primavera en Salonico begleitet, die zu Liedern aus Griechenland, Sardinien, den Hebriden, der Karibik, dem sephardischen Spanien und anderen Weltgegenden improvisiert.
Dave Hollands erstes Live-Album für ECM ist “
Extended Play”, das einen Auftritt im New Yorker Club Birdland dokumentiert. Der norwegische Pianist
Tord Gustavsen stellt sich mit dem Album “
Changing Places” vor.
In den Händen des
Keller Quartetts (verstärkt durch Pianist Alexei Lubimov) erscheint Schnittkes Klavierquintett als würdiger Nachfolger des letzten Streichquartetts von Schostakowitsch.
Das
Zehetmair Quartett sammelt mit seiner Aufnahme Schumann’scher Streichquartette etliche Preise ein, darunter den Gramophone Award 2003 und den Diapson D’Or de L’Année.
Juliane Banse singt Lieder von
Debussy und
Mozart zur unvergleichlichen Begleitung von
András Schiff.
Das Kreativteam aus
Christoph Poppen und dem
Hilliard Ensemble, diesmal ergänzt durch das Münchner Kammerorchester, untersucht auf “
Ricercar” musikalisch-spirituelle Gemeinsamkeiten zwischen
Bach und Webern und macht dort weiter, wo “
Morimur” aufhörte.
“
Lauds And Lamentations” präsentiert “späte” – respektive feierliche und schwermütige – Musik von
Elliott Carter und
Isang Yun.
Heinz Holliger, der mit beiden Komponisten eng zusammengearbeitet hat, leitet ein mit
Thomas Zehetmair,
Ruth Kilius und
Thomas Demenga glänzend besetztes Kammerensemble.
Hölderlin und Beckett liefern die textliche Basis der Liederzyklen von
György Kurtág auf “
Signs, Games And Messages”, das sowohl den Edison Award als auch den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik gewinnt.
Auf “
Hayren” stellt
Kim Kashkashian den armenischen Komponisten
Tigran Mansurian vor und legt anhand der Werke von Komitas, der eine Brücke zwischen alter und neuer Musik schlägt, die Wurzeln armenischer Kultur frei.
Silvestrovs “
Metamusik” und “
Postludium” machen deutlich, warum
Pärt und Schnittke ihn als “einen der größten Komponisten unserer Zeit” loben. Intensität und Leuchtkraft von
Alexei Lubimovs Spiel befördern die traumähnliche Atmosphäre der Musik.
Erkki-Sven Tüürs “
Exodus”, mit Jugendfreund
Paavo Järvi am Dirigentenpult des
City of Birmingham Symphony Orchestras, enthält mit seinem Violinkonzert, atemberaubend dargeboten von
Isabelle van Keulen, ein Magnum Opus.
Klassikereignis der Saison ist
András Schiffs Aufnahme der Goldberg-Variationen, diesmal in einer Live-Version. Das Album, veröffentlicht zum 50. Geburtstag des Pianisten, steht viele Wochen an der Spitze der Klassik-Charts in Deutschland und anderen Ländern.
Gerade rechtzeitig zu
Elliott Carters 95. Geburtstag kommt seine Kurzoper “
What Next?” (mit Libretto von Paul Griffiths) heraus, virtuos in Szene gesetzt von einem Gesangsensemble mit
Sarah Leonard und
Valdine Anderson.