Nach den Maßstäben gängiger Künstlerbiographien ist Eric Whitacre ein Spätzünder. Heute als einer der wichtigsten Komponisten für Chormusik international anerkannt, war er selbst zum ersten Mal im Alter von 18 Jahren intensiv mit Gesang konfrontiert worden, als er im Ensemble seines Colleges zu singen anfing. Dann allerdings kam die Karriere des jungen Mannes schnell in Gang. Bereits nach drei Jahren schrieb er seine erste Komposition „Go, Lovely Rose“. Inzwischen war Eric Whitacre so sehr von der Kraft des Musikalischen begeistert, dass er an der New Yorker Juilliard School studierte und bei John Corigliano seine gestalterischen Kompetenzen weiter verfeinerte. Und es stellte sich heraus, dass der Newcomer ein gutes Gespür vor allem für den Umgang mit Stimmen hatte. Kompositionen wie „Water Night“, „Cloudburst“, „A Boy And A Girl“ oder auch „Lux Aurumque“ avancierten schnell zu Favoriten vieler zeitgenössischer Chöre und gerade letzteres wurde im vergangenen Frühjahr über eine spektakuläre Aktion international bekannt.
Denn da verwirklichte Eric Whitacre seine Version eines grenzübergreifenden internationalen Chors und ließ 185 Sänger und Sängerinnen weltweit das Stück gemeinsam singen, koordiniert über die Video-Plattform YouTube. „Lux Aurumque“ entwickelte sich zu einem Hit seines Genres, wurde inzwischen von mehr als 1,6 Millionen Klassik-Fans gesehen und inspirierte Whitacre dazu, im kommenden Frühjahr mit der Komposition „Sleep“ ein ähnliches Experiment zu wagen. So ist Eric Whitacre einer der Shooting Stars der internationalen Musikszene und daher ist es nur konsequent, dass er im vergangenen Jahr einen exklusiven Vertrag mit dem Label Decca unterschrieb, das nun mit „Light & Gold“ ein Album veröffentlicht, das der Komponisten nicht nur als Schöpfer bewegender Melodien, sondern auch als Dirigenten seiner eigenen Werke dokumentiert.
Als Künstler konnten renommierte Ensembles wie „The King’s Singers“, „Laudibus“ aber auch Eric Whitacres eigener Chor gewonnen werden, die einige der wichtigsten Stücke der kreativen Schaffenskraft des Komponisten in bestmöglicher Form festgehalten haben. Zum Repertoire des Albums gehören neben „Lux Aurumque“, „Water Night“, „A Boy And A Girl“ und „Sleep“ auch frühere Werke wie die 1996 entstandenen „Five Hebrew Love Songs“ oder die „Three Songs Of Faith“ (1999). Das Album, das in der englischsprachigen Welt bereits im Oktober 2010 veröffentlicht wurde, sprintete dort zielstrebig die Klassik-Hitparaden hinauf und landete sowohl in der USA wie in England auf Platz 1 der Classical Charts. Nach diesen fulminanten Erfolgen ist „Light & Gold“ nun auch in Deutschland erhältlich und hat gute Chancen zu einem Klassiker der modernen, melodischen Chormusik zu werden.