Lost Prayers ist die erste New Series-Aufnahme, die ganz der Kammermusik des estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür gewidme ist. Kleinere Besetzungen sind allerdings kein Hinweis auf eine reduzierte Ausdruckskraft, und so zeigt sich die Impulsivität von Tüürs “vektoriellem” Konzept eindringlich in den ersten Sekunden der Fata Morgana, die neben Lichttürme eines von zwei Stücken für Violine, Violoncello und Klavier ist. Diese Stücke werden von dem estnischen Trio Harry Traksmann, Leho Karin und Marrit Gerretz-Traksmann aufgeführt, die alle Tüürs Musik ausgiebig gespielt haben und auf früheren ECM-Platten vertreten sind, darunter Crystallisatio und Oxymoron. Das in Deutschland beheimatete Signum Quartett spielt Tüürs Zweites Streichquartett, Lost Prayers, zudem spielt Signum-Geiger Florian Donderer zusammen mit der Cellistin Tanja Tetzlaff das Stück Synergie. Gemeinsam unterstreichen die Musiker die Auffassung von Erkki-Sven Tüür, dass “man mit nur drei oder vier Instrumenten eine wirklich reiche und breite Palette von Klängen aufbauen kann. Man braucht nicht unbedingt ein volles Orchester, um mit einer kraftvollen Klangkulisse zu operieren”, so Erkki-Sven Tüür.
Das Album wurde im April 2019 im Bremer Sendesaal aufgenommen.