Das sechste Album der ECM New Series, das der Musik des estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür gewidmet ist, beinhaltet zwei großformatige Werke, die vom Hessischen Rundfunk in Auftrag gegeben und vom Frankfurt Radio Symphony Orchestra uraufgeführt wurden. Beiden Werken liegt ein von Tüür als “vektoriell” bezeichnetes Kompositionsverfahren zugrunde, das er seit “Oxymoron” (2003) verwendet. Der Komponist verweist in Bezug auf die harmonische und formale Geschlossenheit seiner Werke auf variierende “Quellcodes”, die sich als Keimzellen im Verlauf von Mutations- und Wachstumsprozessen mit Knotenpunkten im Gewebe der gesamten Komposition verbinden.