Erinnerungen sind Eindrücke zwischen Zeit und Raum, die uns Menschen durchs Leben begleiten und häufig mit starken Emotionen verbunden sind. Auf ihrem Album “Memory”, das im September 2018 veröffentlicht wurde, hat die französische Pianistin Hélène Grimaud diesen kraftvollen Gedankenpattern musikalisch nachgespürt und in verschiedenen pianistischen Miniaturen eine ungemeine Vielfalt an Stimmungen und Farben ausgeleuchtet. Am 25. Oktober erscheint unter dem Titel “Memory Echo” nun das digitale Folgealbum von “Memory”, das in enger Zusammenarbeit mit dem Musiker, Produzenten und Komponisten Nitin Sawhney entstanden ist und kunstvoll die Grenzen zwischen Akustik und Elektronik verschwimmen lässt.
Auf den Spuren der Erinnerung: Von “Memory” zu “Memory Echo”
“Für mich ist eine Erinnerung eine Verbindung zur Vergangenheit, ein Einfluss in meiner Gegenwart und ein Schlüssel zu meiner Zukunft”, so hat Hélène Grimaud es bereits bei ihrem international gefeierten Album “Memory” formuliert. Dies mache gerade die Musik so wunderbar: “Für mich ist sie Erinnerung hoch zwei. Erinnerung an die Erinnerung”, so Grimaud. Für ihr Konzeptalbum “Memory” hatte die Künstlerin entsprechend klangsinnliche und assoziationsreiche Miniaturen von Frédéric Chopin, Claude Debussy, Eric Satie, Nitin Sawhney und Valentin Silvestrov ausgewählt und sich bei der Interpretation dieser Werke auf eine intensive Reise durch die Gefühlswelten begeben. Mit ihrem nun erscheinenden Digitalalbum “Memory Echo” knüpft Grimaud an den großen Erfolg des Vorgängeralbums an und macht dessen musikalische Essenz noch einmal ganz neu erfahrbar.
Eindrucksvolles Zeugnis der Zusammenarbeit mit Nitin Sawhney
Für “Memory Echo” hat Hélène Grimaud eng mit Nitin Sawhney zusammengearbeitet, der die Tracks des neuen Albums kunstvoll zusammengestellt hat. So finden sich mit “The Fourth Window”, “Picturebook”, “Time” und “Breathing Light” vier minimalistisch anmutende Originalkompositionen des britisch-indischen Komponisten auf dem Album; außerdem sind seine Remixes von Saties “Gnossienne No.1”, Debussys “Clair de lune” und Rachmaninovs “Vocalise”, Op.34 Nr.14 zu erleben. Darin spielt Sawhney mit der Verschmelzung von akustischen und elektronischen Klängen und unterstreicht die meditative Aura der bekannten klassischen Klavierwerke.
Hélène Grimaud als Meisterin des unmittelbaren Ausdrucks
Ob auf ihrem Album “Water”, bei “Memory” oder nun bei “Memory Echo”: Hélène Grimaud zeigt sich als hochsensible und ausdrucksstarke Interpretin, die den einzelnen Stücken eine ungemeine Tiefenwirkung verleiht. Mal lyrisch weitschweifend und poetisch, mal expressiv und mit packender Dichte in den einzelnen Phrasen, erweckt die Pianistin die musikalischen Erinnerungen eindringlich zum Leben und beeindruckt dabei mit versierter Technik und fein austarierter Anschlagskultur gleichermaßen. Ein besonderer Reiz des Digitalalbums “Memory Echo” liegt dabei in den Kompositionen und Klangcollagen Nitin Sawhneys, deren suggestive Tonsprache in Grimauds Interpretation unmittelbar in den Bann zieht. So wird das mystische Reich der Erinnerungen mit “Memory Echo” einmal mehr klangvoll heraufbeschworen.