Klassik zu Ostern | News | Frühlingserwachen – Die schönsten Klassik-Alben zu Ostern

Frühlingserwachen – Die schönsten Klassik-Alben zu Ostern

Klassik zu Ostern
© Flickr / Ada Gonzalez, Phoenics Delvin
12.04.2017
Die Ostertage sind traditionell eine Zeit des Übergangs. Der Frühling streckt seine Fühler aus. Man kann langsam wieder draußen sitzen. Die frische Luft führt der vom Winter geplagten Seele neue Energie zu. Für religiöse Menschen ist Ostern die Feier des Todes und der Auferstehung Jesu Christi, eine Zeit also, die tiefste Trauer mit größter Freude verbindet.
Diese Gefühlsdichte hat Komponisten seit jeher fasziniert, und so überrascht es nicht, dass die Klassik einen ganzen Kosmos österlicher Musik birgt. Doch wo fängt man an? Am besten bei Bach. Der Eisenacher Altmeister hat so großartige geistliche Werke geschaffen, dass selbst nicht-religiöse Menschen sich immer wieder daran aufrichten können.

Trostspendend: Bach und Händel

Von dieser Musik geht, selbst wenn man der christlichen Botschaft nicht folgen möchte, eine tröstliche Wirkung aus. Man fühlt sich geborgen, wenn man die Matthäus Passion oder das Magnificat hört – Werke, die in glänzenden Interpretationen Herbert von Karajans vorliegen. Zu finden sind diese Aufnahmen, neben anderen Klassikern geistlicher Musik, in der feinen Edition “Karajan – Sacred & Choral Recordings”.
Wer es etwas leichter und weniger getragen mag, der greife auf Riccardo Chaillys Interpretation der Matthäus Passion zurück. Sie findet sich in seiner jüngst erschienenen, hochgelobten Bach-Edition “Chailly in Leipzig”. Dort kann man sich auch an einer beschwingten Einspielung der Brandenburgischen Konzerte erfreuen. Das Gewandhausorchester Leipzig in Bestform!
Keinesfalls fehlen sollte zu Ostern Händels “Messias”. Das Werk ist eine der schönsten Kompositionen von Bachs Zeitgenosse. Die berührenden Chorgesänge und Arien kommen in Paul McCreeshs Kultaufnahme aus dem Jahre 1997, erschienen bei Archiv Produktion, am klarsten zur Geltung. Italienische Arien von Händel singt die russische Koloratursopranistin Julia Lezhneva. Zu ihrem Solo-Album lässt sich nur eines sagen: Überwältigend! 

Melodiös: Claudio Monteverdi

Früher noch als Bach und Händel lebte Claudio Monteverdi. Der experimentierfreudige Komponist war ein Vorreiter des italienischen Barock. In diesem Jahr feiern wir seinen 450. Geburtstag. Deshalb hat Deutsche Grammophon zwei Jubiläumsausgaben auf den Markt gebracht:
“The Beauty of Monteverdi” versammelt berührende Hits des italienischen Komponisten. Mit “Vespro della Beata Vergine” legt das Gelblabel einen Klassiker der Aufnahmegeschichte neu auf. Die limitierte Deluxe-Edition enthält die berühmte Marienvesper in einer bahnbrechenden Interpretation von John Eliot Gardiner.

Modern: Tigran Mansurian

Wer es modern mag, der sollte unbedingt auf die kürzlich bei ECM erschienene Aufnahme des Requiems von Tigran Mansurian zurückgreifen. Diese Totenmesse ist ein Musterbeispiel für die seltsame Nähe schmerzhafter und tröstlicher Empfindungen. Insofern passt sie zu Ostern. So düster sie klingt, so beruhigend wirkt sie andererseits. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass sie den Opfern des Völkermords an den Armeniern gilt.   

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