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Christmas Album II – Weihnachtliche Winterwonne

Christmas Album II mit u.a. Anna Netrebko, Anne-Sophie Mutter und den Wiener Philharmonikern
© Deutsche Grammophon
03.12.2014
Dieses Weihnachtsalbum ist anders als die anderen, denn es besteht aus einer äußerst geschmackvollen Auswahl von musikalischen Meisterwerken, die jedoch nicht zwangsläufig einen weihnachtlichen Bezug haben. Dennoch trifft das Album atmosphärisch absolut den Weihnachtsnerv, denn die Musik versteht es bestens, besinnliche, festliche und friedvolle Glücksgefühle zu wecken.

Wiener Weihnachtsglanz

Die Wiener Philharmoniker sind zweifellos eines der besten und traditionsreichsten Orchester der Welt. Auf ihrem zweiten Weihnachtsalbum präsentieren sie erneut handverlesene musikalische Köstlichkeiten, die bestens zu Zimtsternen und Lebkuchen passen. Am Pult vor dem hochdekorierten Wiener Klangkörper stand bei den Aufnahmen das Who-is-Who der Dirigenten des 20. und 21. Jahrhunderts: Herbert von Karajan, Sir Georg Solti, James Levine, André Previn, Lorin Maazel und Claudio Abbado geben sich bei den 13 Tracks würdevoll den Taktstock in die Hand. Und auch die musikalischen Gäste auf dem Album haben höchstes Niveau. Die Geigerin Anne-Sophie Mutter lässt bei Vivaldis “Winter” aus dem “Vier Jahreszeiten”-Zyklus musikalisch die Eiszapfen klirren, Anna Netrebko wickelt als Puccinis Musetta ihren Marcello mit betörend glockenklarer Stimme im Dreivierteltakt um den Finger und die Sopranistin Leontyne Price jubelt das “Alleluia” aus Mozarts Motette “Exultate, jubilate” KV 165. Es ist ein Fest!
Und dann wird es doch noch richtig weihnachtlich: Gemeinsam mit  dem Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde und dem Wiener Großstadtkinderchor singt Leontyne Price den Weihnachtslied-Klassiker “Stille nach, heilige Nacht” – da schmilzt man endgültig dahin.

Wohlige Winterträume

Die Wiener Philharmoniker präsentieren sich als echte weihnachtliche Stimmungskanone mit großem Sinn für eine differenzierte Klanggestaltung. Die feinen dynamischen Nuancen bezaubern dabei genauso wie der volle Streicherklang und die Homogenität des exzellenten Holzbläsersatzes. Mit dem vierten Satz aus Pjotr Iljitsch Tschaikowskys erster Sinfonie in g-Moll op. 13 aus dem Jahr 1866, die der Titel “Winterträume” schmückt, kreieren die Musiker zunächst eine düstere Mollstimmung, stürmen am Ende jedoch voller Überschwang ins Finale. Auf dem Album kann der Klangkörper viele Gesichter zeigen und stellt seine klangliche Vielseitigkeit unter Beweis. Die Wiener Philharmoniker laden die Ohren auf Mozarts muntere “Schlittenfahrt” aus seinen drei deutschen Tänzen KV 605 ein und lassen selbst die Instrumente zum Blumenwalzer aus Tschaikowskis “Nussknacker-Suite” tanzen – die Harfe zaubert 1000 musikalische Funkelsterne. Der Titel “Träume am Kamin” aus dem “Intermezzo” von Richard Strauss spricht für sich – die Wärme des musikalischen Kaminfeuers lässt das Herz leuchten.

Wonnige Winterstürme

Festlich beschenkt werden die Ohren auch von den Solisten des Albums. In der “Méditation” aus Jules Massenets Oper “Thaïs” beweist Anne-Sophie Mutter einen scheinbar endlos langen Bogen und brilliert mit intensiver Klanggestaltung. Gabriel Faurés “Berceuse” Op.16 strotzt vor Gefühl, Anne-Sophie Mutters Geigenklang ist herrlich warm und sinnlich, man möchte sich darin einwickeln. Der Tenor James King beschert uns in diesen vorweihnachtlichen Tagen gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern unter Sir Georg Solti – sozusagen als Ausblick in die Zukunft  - sogar noch echte übersprudelnde Frühlingsgefühle: Wenn er Richard Wagners “Winterstürme wichen dem Wonnemond” mit goldener Stimmfarbe intoniert und damit als glühend verliebter Siegmund seiner Sieglinde die Liebe gesteht, dann kann man vor dem inneren Auge bereits die Schneeglöckchen sprießen sehen.
Festlicher und emotionaler kann ein Weihnachtswinteralbum nicht sein!

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