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Packendes Beethoven-Debütalbum von María Dueñas

Maria Duenas - Beethoven and Beyond
© Felix Broede
04.05.2023
Das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven zählt zu den meist gespielten Werken der klassischen Literatur. Kein Wunder, ist es doch eines der kunstvollsten, vielschichtigsten und schönsten Werke, die je für Geige und Orchester geschrieben wurden. Für die junge Violonistin María Dueñas ist Beethovens Opus ein Stück, das sie schon lange begleitet und zu dem sie selbst Kadenzen komponiert hat. Nun stellt die Künstlerin das Meisterwerk ins Zentrum ihres Debütalbums bei Deutsche Grammophon und ergänzt es durch weitere Kompositionen. Das Album mit dem Titel “Beethoven and Beyond” erscheint am 5. Mai beim gelben Label.

María Dueñas und Beethoven – eine prägende Beziehung

Erst 20 Jahre alt, verbindet María Dueñas mit dem Violinkonzert von Beethoven bereits eine lange und intensive Geschichte. Unterrichtet vom renommierten Professor Boris Kuschnir in Wien, gewann die außergewöhnliche Geigerin im September 2021 mit ihrer besonderen Interpretation des Beethoven’schen Violinkonzerts den ersten Preis beim Internationalen Viktor-Tretjakow-Violinwettbewerb. Kurz darauf wurde sie Exklusivkünstlerin bei Deutsche Grammophon und bald stand fest, dass dieses Werk ihr Debutalbum prägen sollte “Beethovens Violinkonzert hat mich in den wichtigsten Momenten meines Lebens begleitet”, erzählt María Dueñas. “Der Umzug von Deutschland nach Wien auf Empfehlung meines Mentors Maestro Vladimir Spivakov, meine Ausbildung und jetzt die Aufnahme – immer hat Beethoven eine Rolle gespielt.”

Das Violinkonzert von Ludwig van Beethoven – ein zeitloses Meisterwerk

Beethoven schrieb sein Violinkonzert einst für Franz Clement, einen der größten Virtuosen seiner Zeit, und entsprechend anspruchsvoll und ausladend zeigt sich das Konzert bis heute. Mit einer Dauer von 25 Minuten reizt der erste Satz die Extreme aus, darauf folgt ein tief versunkener zweiter Satz voll stiller, inniger Momente, gekrönt von einem stürmisch brillanten Finale. “Man kann in Beethovens Konzert keine Virtuosität zeigen, man kann nur sich selbst zeigen. Und das geht nur über den Klang“, sagt María Dueñas über das Großwerk Beethovens. Entsprechend persönlich, unmittelbar und individuell ist ihr Zugang zu dem geschichtsträchtigen Stück. Entstanden ist die Aufnahme im Wiener Musikverein, wo Dueñas zusammen mit den Wiener Symphonikern unter Leitung von Manfred Honeck das Publikum begeisterte.

Die Kadenzen – charakteristische musikalische Statements

Ein besonderes Highlight des Doppelalbums sind die verschiedenen Kadenzen zu Beethovens Konzert. Darunter finden sich die eigens von Dueñas für jeden der drei Sätze komponierten Kadenzen, zudem hat sie die Kadenzen für den ersten Satz von fünf weiteren Künstlern aufgenommen und offenbart dabei ganz unterschiedliche Herangehensweisen an das Konzert durch Komponisten verschiedener Epochen: mal erklingt das mozartisch angehaucht wie bei Spohr, einem Zeitgenossen von Beethoven, mal hoch virtuos wie die Kadenz des berühmten Geigers Kreisler, mal geprägt von technischer Raffinesse wie bei Wieniawski und Ysaÿe und mal tief romantisch wie bei Saint-Saëns.

”Beethoven and Beyond" – reizvolle weitere Werke als Ergänzung

Neben Beethovens Violinkonzert als Hauptwerk und den unterschiedlichen Kadenzen finden sich fünf weitere Werke für Violine und Orchester auf dem Album. Darunter sind populäre Stücke wie Kreislers “Liebesleid”, Saint-Saëns’ “Havanaise” und Wieniawskis “Légende”, aber auch weniger bekannte Kompositionen wie etwa das “Adagio” aus Spohrs “Symphonie concertante Nr. 1” und die "Berceuse“ von Ysaÿe. “Mir ist es sehr wichtig, dem Publikum auch Stücke zu präsentieren, die nicht so bekannt sind, in denen aber viel Musik steckt”, sagt Dueñas. Begleitet wird sie auch hier von den Wiener Symphonikern unter Manfred Honeck.
Kraft und Zartheit zugleich – Dueñas‘ Interpretation
Gerade angesichts der unzähligen Einspielungen von Beethovens Violinkonzert ist es bemerkenswert, mit welcher Frische, Lebendigkeit und individuellen Aussagekraft Dueñas das Werk ausfüllt und zum Klingen bringt. Dabei zeugt ihr Spiel von beeindruckender Kraft und Technik ebenso wie von feinster Zartheit und Nuancierung in der Farbgebung. Im innigen Dialog mit dem Orchester unter Leitung von Honeck ist so eine spannende und tiefgehende neue Deutung des Beethoven-Werks zu entdecken, lohnend erweitert durch die verschiedenen Kadenzen und die begleitenden Werke.