In Osaka geboren, am Conservatoire National Supérieur de Paris ausgebildet, ist Momo Kodama prädestiniert, sich Musik sowohl von östlichen wie westlichen Standpunkten aus zu nähern – so wie auf dem vorliegenden Album, das Etüden von Claude Debussy (1862–1918) und Toshio Hosokawa (geboren 1955) miteinander in Bezug setzt.
Beide Komponisten haben sich als Grenzüberschreiter betätigt. Debussy suchte in seinem Ringen um die Musik der Zukunft im Orient nach Inspiration. Hosokawa verbindet in seinen Kompositionen Aspekte der japanischen und der europäischen Tradition. Momo Kodama: “In der Musik von Toshio Hosokawa finde ich Elemente, die Debussy nahe sind: Die Freiheit der Form und Tonfarben, der Sinn für poetische Gestaltung, mit einem weiten Spektrum hinsichtlich Lyrik und Dynamik, zwischen Meditation und virtuoser Entwicklung, zwischen Licht und Schatten, zwischen großen Gesten und minimalistischer Verfeinerung.”
Point and Line ist das zweite ECM-Album der Pianistin nach La vallée des cloches mit Musik von Ravel, Takemitsu und Messiaen, über das der American Record Guide schrieb: “Kodamas makellose Technik und Begabung für kristalline Klänge sorgen für ein faszinierendes Programm.”