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Barocke Klangfülle – Die Marienvesper und weitere Meisterwerke von Monteverdi

John Eliot Gardiner - Monteverdi: Vespro della Beata Vergine, SV 206
© DG
13.05.2020
Claudio Monteverdi war ein Universalgenie. Als Komponist, Gambist, Sänger und katholischer Priester streckte er seine Fühler weit aus, experimentierte, dachte viel nach und schuf musikalische Meisterwerke von zeitüberdauernder Schönheit.

Wegbereiter der Oper: Claudio Monteverdi (1567–1643)

Ein Pionier war er auf dem Feld der Oper. Monteverdi komponierte insgesamt 18 Opern. Nur drei davon blieben erhalten, aber das reichte aus, um seinen Ruf als einen der wichtigsten Wegbereiter dramatischer Bühnenmusik zu festigen. Zu Lebzeiten bescherte ihm sein Opernschaffen bereits viel Ruhm. Aber Monteverdi geriet im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit.
Erst die Gesamtausgabe seiner Werke, die der italienische Musikwissenschaftler und Komponist Gian Francesco Malipiero in den Jahren von 1926 bis 1942 herausgab, bereitete den Weg für die jüngere Wiederentdeckung des großen Komponisten. Blieb er vorerst noch ein Geheimtipp, so bahnte sich die überwältigende Schönheit seiner klar geführten Melodien und wohlproportionierten Harmonien im 20. Jahrhundert rasch ihren Weg.
Nach und nach nahm ein breiteres Publikum von ihm Notiz. Dabei lösten nicht nur seine Opern, sondern auch seine geistlichen und weltlichen Vokalkompositionen ungeteilte Begeisterung aus. Heute ist Monteverdi in aller Munde. Viele Klassikliebhaber vergöttern den italienischen Komponisten, sein Oeuvre von seiner hinreißend schöner Klangkunst. Wer ihn noch nicht kennt, dem bietet sich jetzt eine wunderbare Gelegenheit zur Entdeckung.

Edel gestaltete Monteverdi-Edition: John Eliot Gardiner

Der britische Dirigent und Chorleiter John Eliot Gardiner hat sich große Verdienste um Monteverdi erworben. Die berühmte Aufnahme der Marienvesper, die niemand so eindringlich und feierlich interpretiert hat wie John Eliot Gardiner im Jahre 1989 mit dem Monteverdi Choir und den English Baroque Soloists, wird nun neu aufgelegt.
Claudio Monteverdi: Vespro della Beata Vergine” erscheint in einer Deluxe-Edition. Die Ausgabe umfasst 2 CDs, eine DVD und ein hundertseitiges Booklet mit dem vollständigen Text der Vesper und einem Interview mit John Eliot Gardiner. Zu hören und zu sehen sind die legendären Mitschnitte aus dem Markusdom von Venedig, der Wirkstätte von Monteverdi höchstselbst. Ergreifende Chorgesänge! Ergreifende Arien! Ergreifende Bilder!

Sinnliche Klangfülle: Highlights des Meisters

Deutsche Grammophon bringt mit “The Beauty of Monteverdi” ein glänzendes “Best of” des italienischen Komponisten auf den Markt. Das Doppelalbum enthält Schlüsselwerke des venezianischen Altmeisters. Neben berührenden Ausschnitten aus seinen bahnbrechenden Opern “L’Orfeo” und “L’Incoronazione di Poppea” stoßen die Hörerinnen und Hörer hier auf Chöre und Arien seiner geistlichen Arbeiten sowie auf weltliche Madrigale, in denen die festliche Gesangslust der Spätrenaissance noch unmittelbar zu spüren ist.
Sängerinnen wie Anna Prohaska, Magdalena Kožená oder Emma Kirkby garantieren für das denkbar höchste Niveau. Der berühmte Monteverdi Choir und das Kammerorchester der English Baroque Soloists dürfen auf einem solchen Album mit Monteverdi-Hits natürlich auch nicht fehlen. Beides sind unverzichtbare Institutionen hochwertig dargebotener Renaissance- und Barockmusik. Ihren weltweiten Erfolg verdanken sie John Eliot Gardiner, ihrem Gründungsvater.

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