Am 20. April 2013 wird einer der bedeutendsten Dirigenten Englands 70 Jahre alt. John Eliot Gardiner, aufgewachsen auf einem Bauernhof in der englischen Grafschaft Dorset, widmet sich seit einem halben Jahrhundert leidenschaftlich der Chormusik und wird zudem weltweit als Experte für Bach und Beethoven geschätzt. Mit seinem künstlerischen Freimut und einem ausgeprägten „historischen Blick“ – Gardiner studierte ursprünglich Geschichte – gelingt es ihm stets auf unnachahmliche Weise, bedeutende Werke der Musikgeschichte neu zu interpretieren und gleichzeitig deren ursprüngliche musikalische Identität zu würdigen. Ob Werke der Alten Musik, der Romantik oder des 20. Jahrhunderts, mit seinen Interpretationen begibt sich Gardiner immer auch auf die Suche nach den kleinen und großen künstlerischen Zusammenhängen zwischen den Epochen.
Besonders intensiv widmete sich der Dirigent der historischen Aufführungspraxis, die Epochen-typische Instrumente und Orchester-Aufstellungen nutzt. Dieses Engagement brachte dem viel beschäftigten Dirigenten international große Anerkennung ein – auch, wenn er dabei zum Teil gegen „dinosaurische“ künstlerische Überzeugungen habe ankämpfen müssen, wie er einmal erklärte.Die junge Generation, so Gardiner, sei dagegen „locker und flexibel und neugierig“.
Wer den beeindruckenden Pioniergeist von
John Eliot Gardiner einmal in konzentrierter Form einatmen möchte, dem sei die streng limitierte
“The John Eliot Gardiner Collection” (von Monteverdi bis Strawinski) von
Deutsche Grammophon ans Herz gelegt. Auf 30 CDs finden sich hier sämtliche Höhepunkte seiner musikalischen Laufbahn, darunter viele Aufnahmen mit den von ihm gegründeten Orchestern
English Baroque Soloists und
Orchestre Révolutionnaire et Romantique sowie seinem weltberühmten
Monteverdi Choir. John Eliot Gardiner nahm die Zusammenstellung persönlich vor.