Der Geiger Daniel Hope ist nicht nur ein herausragender Musiker, sondern auch ein agiler Netzwerker und überzeugter Humanist, der sein Engagement möglichst umfassend zu den Menschen bringen will. So wird er Presseberichten zufolge im kommenden Jahr gemeinsam mit Festspielgründer Matthias von Hülsen die künstlerische Leitung der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern übernehmen. Denn der bisherige Festspielchef Sebastian Nordmann wechselt zum 1.Januar 2009 als Intendant an das Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt. Dabei wird es rund 100 Veranstaltungen an 60 Spielorten zu kuratieren geben, eine gewaltige Aufgabe mit hohem kreativen Potential.
Zunächst aber wird Daniel Hope am kommenden Sonntag, dem 9.November, in Berlin mit dem von ihm initiierten “Tu Was!”-Festival in Tempelhof in Erscheinung treten. Diese Veranstaltung des offensiven Gedenken führte zu derart umfangreicher Resonanz, dass Daniel Hope sich mit einer umfassenden Stellungnahme dafür bedankt:
"In meiner musikalischen Karriere hatte ich immer wieder das wunderbare und befriedigende Gefühl, erleben zu dürfen, wie sich Lebenskreise schließen. Matthias von Hülsen lud mich, noch als Student vor fast zwanzig Jahren zu den ersten Festspielen Mecklenburg-Vorpommern ein. Seither bin ich dort jedes Jahr aufgetreten; ich genoss die Ehre, “Preisträger in Residence” zu sein; und nun ist es mir erlaubt, diese lange künstlerische Beziehung in einer herausfordernden und aufregenden Art auf ein neues Fundament zu setzen.
Die Entwicklung des Festivals kann man nur als atemberaubend bezeichnen und es fasziniert mich besonders, dass diese Entwicklung parallel mit der Wende abläuft. Es waren fast zwei Jahrzehnte harter Arbeit und wunderbarer musikalischer Erlebnisse. Was in der schönen Scheune in Ulrichshusen begonnen wurde, ist auf etwa 70 Aufführungsorte angewachsen und bietet über fünfundfünfzig tausend Besuchern um die hundert hochkarätige Konzerte. Mein guter Freund Sebastian Nordmann hat sichergestellt, dass dieses Festival weiter wachsen, sein Publikum erfreuen und auch neue Aufführungsorte in Berlin erschließen wird – seine großartigen Leistungen begrüße und bewundere ich sehr.
Meine Beziehung zu ‘Meck-Pom’ ist etwas wie eine Erweiterung und Wiederentdeckung meiner Familie. Ich fand heraus, daß die Familie von Hülsen mit der Familie von Moltke verwandt ist. Freya von Moltke, die Witwe des Widerstandskämpfers Helmut James von Moltke, war die beste Freundin meiner Großtante Marlene Maertens. Diese kämpfte sowohl in Deutschland als auch nach ihrer Emigration in den USA mit all ihrer Kraft gegen Vorurteile, Rassismus und Hass. Eines der vielen tausend von ihr organisierten Care-Pakete erreichte im nach 1945 vollkommen zertrümmerten Deutschland auch einen kleinen Buben namens Matthias von Hülsen. Freya von Moltke ist trotz ihres gesegneten Alters von 97 Jahren noch immer die Schirmherrin ihrer Stiftung für das Neue Kreisau. Diese großartige, richtungsweisende und brückenbauende Initiative wäre von Marlene Maertens, hätte sie es erleben dürfen, begeistert begrüßt worden.
Wir nähern uns dem 9. November und damit dem 70. Jahrestag des grauenhaften Pogroms der ‘Reichskristallnacht’. In der Gedenkveranstaltung im Flughafen Tempelhof werden viele Freunde zusammen mit mir die von Moltke Stiftung unterstützen. Der musikalische Geist von Mecklenburg-Vorpommern, der lebensbejahende Geist von Kreisau/Krzyzowa (knappe hundert Kilometer von Bismarckhütte, dem Geburtsort meiner Urgroßmutter Margarete Marx Valentin entfernt) und der herausfordernde Geist eines neuen und hoffnungsvolleren Europas werden bei uns sein." (Daniel Hope)
+++ Helmut Schmidt am Klavier +++
Altkanzler und Pianist – In der letzten Woche berichtete KlassikAkzente über die Wiederveröffentlichung der Klavierkonzerte von Bach mit Helmut Schmidt, Christoph Eschenbach, Justus Frantz und Gerhard Oppitz. Dazu gibt einen außergewöhnlichen Film über Helmut Schmidt von Sandra Maischberger und Jan Kerhart.
Hier sehen Sie exklusiv einen Filmausschnitt:
Die ganze
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